«Mit der Suspendierung Rousseffs steht der Amazonas wieder im Fadenkreuz der Industrie», sagte der Brasilien-Referent der Umweltstiftung WWF, Roberto Maldonado, am Donnerstag. Rousseff habe «zumindest die schwersten Zerstörungsfantasien der Agrar-, Bergbau- und Bauindustrie nicht umgesetzt».
Nun würden die Anhänger einer Wachstumsideologie das Zepter übernehmen. «Temer wie auch die Mehrheit der Senatoren machen aus ihrer Nähe zur Industrie keinen Hehl», sagte Maldonado.
Der
WWF fürchtet, dass es in Brasilien zu einer bereits länger diskutierten Verfassungsänderung (PEC 215) kommen könnte, die den Schutz bisher geschützter Zonen aufheben kann, wenn wirtschaftliche Interessen dafür sprechen. Die Abholzung hatte zuletzt schon wieder zugenommen, auch um Platz für den Sojaanbau zu schaffen. Zudem gibt es Sorge wegen vieler illegaler Abholzungen edler Tropenhölzer.
Der Amazonas-Regenwald gilt durch die Aufnahme von Kohlendioxid als ein für das Weltklima äußerst wichtiges und zugleich sehr empfindliches Ökosystem. Durch die Abholzung steigt gebundenes Kohlendioxid in die Atmosphäre, das die Erwärmung beschleunigen kann.