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19.06.2013 | 16:09 | Welterbekomitee 

Unesco besorgt um Great Barrier Reef und Buchenwälder in Slowakei

Phnom Penh - Mit dem Großen Barrier Reef in Australien ist eine der spektakulärsten Welterbestätten in Gefahr.

Buchenwald
(c) proplanta
Das Welterbekomitee der UN-Kulturorganisation (Unesco) verlangte am Dienstag einen Bericht darüber, wie Australien das größte Korallenriff der Welt trotz Hafenbaus und Industrialisierung schützen will. Andernfalls käme das Great Barrier Reef im nächsten Jahr womöglich auf die Liste der gefährdeten Welterbestätten, sagte ein Unesco-Experte am Rande der Sitzung in Phnom Penh (Kambodscha).

Australische Umweltschützer forderten die Regierung zum sofortigen Handeln auf. «Die Entscheidung des Komitees bekräftigt die großen Sorgen, die Wissenschaftler, Fischer und Anwohner sowie Besucher aus aller Welt haben», sagte Richard Leck von der Umweltstiftung WWF in Phnom Penh. «Die Regierung muss die rapide Industrialisierung entlang der Küste bremsen», forderte Felicity Wishart von der Umweltorganisation «Australian Marine Conservation Society».

Eine Gelbe Karte erhielt auch die Slowakei, wo die Buchenwälder der Karpaten von Holzeinschlag bedroht sind. Das Komitee forderte die Slowakei auf, enger mit Deutschland und der Ukraine zusammen zu arbeiten und bis zur nächsten Sitzung neue Schutzmaßnahmen darzulegen. Die Buchenurwälder der Karpaten gehören seit 2007 zum Welterbe. Das Gebiet wurde 2011 um fünf Buchenwaldgebiete in Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen erweitert.

Auf den Salomonen-Inseln ist die Gefahr noch akuter: Das Komitee setzte die Region East Rendell auf die Liste der gefährdeten Welterbestätten mit bislang 38 Einträgen. Wenn die Behörden den Holzeinschlag dort nicht stoppen, könnte es aus der Liste ganz gestrichen werden. So erging es dem Dresdner Elbtal, das wegen des Baus der Waldschlösschen-Brücke den Welterbetitel 2009 verlor.

Den Denkmalschützern, die die Unesco beraten, ist auch die Seilbahn über den Rhein bei Koblenz ein Dorn im Auge. Sie verlangen den Abbau, um den Welterbetitel des Oberen Mittelrheintals nicht zu gefährden. Darüber befindet das Komitee voraussichtlich am Mittwoch. (dpa)
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