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24.02.2014 | 15:41 | Aufklärende Broschüre aus Rheinland-Pfalz 

Naturschutz nicht für Rechtsextremismus missbrauchen

Mainz - Rechtsextreme Lockmethoden unter dem Deckmäntelchen des Naturschutzes sollen nach dem Willen des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums künftig nicht mehr greifen.

Naturschutz
(c) proplanta
Ministerin Ulrike Höfken (Grüne) präsentierte am Freitag eine Broschüre, die sich an Jugendliche richtet. Die kostenlose Publikation «Klartext gegen rechtsextreme Ökosprüche» sei in ihrer Art in Deutschland einmalig und könne bundesweit eingesetzt werden, sagte Höfken.

Ziel sei es, die getarnte rechtsextreme Ideologie etwa bei Sprüchen wie «Umweltschutz ist Heimatschutz» zu entlarven und jungen Naturschützern Gegenargumente zu liefern. «Rechtsextreme wollen natürlich auch bei Jugendlichen punkten. Gerade vor den Europawahlen (im Mai) sehen wir zunehmende Aktivitäten», sagte Höfken.

Die 153-seitige Broschüre mit einer Auflage von 5.000 Exemplaren ist in sieben «Trainingseinheiten» für 12- bis 20-Jährige gegliedert. Es geht um rechtsextreme Verdrehung von Fakten etwa bei der Tier- und Pflanzenvielfalt, bei Deutschlands Stellung in der Welt und bei der Zahl der Ausländer.

Der Autor Nils M. Franke sagte, er habe die Wirkung auf Jugendliche getestet. Jannis Graber betonte als Vertreter des Freiwilligen Ökologischen Jahres, keiner werde als Rechtsextremer geboren, sondern könne sich erst dazu entwickeln. Dem solle das Heft entgegenwirken.

Das Umweltministerium hatte vor zwei Jahren schon eine erste Broschüre «Naturschutz gegen Rechtsextremismus» für Erwachsene präsentiert. Diese 36-seitige Argumentationshilfe sei bundesweit viel beachtet worden, sagte Höfken. In drei Auflagen wurden laut Ministerium insgesamt 7.500 Exemplare gedruckt. Beide Broschüren sind von der Landeszentrale für Umweltaufklärung erarbeitet worden. (dpa)
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