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27.05.2009 | 01:13 | Woche der Biosphäre 

Wettstreit mit Sensen und Löffel in der Biosphärenwoche: Woidke beim Tag der Kulturlandschaft in Göritz

Göritz - Anlässlich der „Woche der Biosphäre“ im Biosphärenreservat Spreewald kommt Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) heute (27. Mai) zum „Tag der Kulturlandschaft“ nach Göritz.

Biosphärenwoche
(c) Pressefoto
Ab 10 Uhr startet ein buntes Programm rund um Spreewälder Spezialitäten und Landwirtschaft. Ein Höhepunkt wird der internationale Sensenwettbewerb sein. Zum Abschluss des Tages überreicht Woidke Urkunden für das Meerrettichprojekt. 2009 ist das Internationale Jahr der Biosphärenreservate.


Bauernküche Göritz

Das vom Agrar- und Umweltministerium geförderte Projekt der Gröitzer Bauern hilft der besseren Vermarktung von Spreewaldprodukten, die sowohl im eigenen als auch in anderen Landwirtschaftbetrieben der Region unter der Marke „Spreewald“ hergestellt werden. Die Göritzer Agrar GmbH & Co. KG bewirtschaftet den Speisesaal der Bauernküche. Wachsende Besucherzahlen, insbesondere von Touristen, bedeuten auch einen Zuwachs an Qualitätsansprüchen. Um diesem gerecht zu werden, wird der Speisesaal modernisiert und ein spreewaldtypisches Ambiente geschaffen, das sich nahtlos an den vorgelagerten SpreewaldMARKT, in dem Spreewaldprodukte zum Verkauf angeboten werden, anschließt.


Regionalmarke Spreewald

Seit 1992 gibt es die Regionalmarke Spreewald. Seit 1996 wird die europaweit geschützte Wort-Bild-Marke durch den Spreewaldverein e.V. als Dachverband für die Land- und Ernährungswirtschaft im Spreewald vergeben. Der Verein entwickelte das Logo zu einer regionalen Dachmarke Spreewald und erarbeitete eine Markensatzung, spezifische Zertifizierungsrichtlinien, Prüfrichtlinien und die Vergabeordnung. Im Jahr 2000 wurde die urheber- und patentrechtliche Registrierung der Wort-Bild-Marke beim Deutschen Patentamt in München und in 32 Ländern, vor allem in Europa; erreicht.

Der Schutz umfasst 43 eingetragene Warenklassen, insbesondere der Branchen Land- und Ernährungswirtschaft, Fremdenverkehr, Gastronomie und Handwerk.Laut Spreewaldverein sind tragen derzeit 747 Produkte aus 62 Unternehmen dieRegionalmarke. Die Regionalmarke Spreewald ist Herkunfts- und Qualitätssiegel für Produkte und Dienstleistungen der Spreewaldregion. Produkte, deren Verpackungen das Spreewaldlogo tragen, erfüllen folgende Bedingungen:

- der Produktionsbetrieb ist in der Spreewaldregion (Wirtschaftsraum Spreewald) ansässig
- im Produkt sind überwiegend Zutaten und Rohstoffe aus der Spreewaldregion verarbeitet
- das Produkt entspricht den vorgegebenen Qualitätsrichtlinien
- diese Produkte werden nach traditionellen Rezepturen gefertigt

Die Regionalmarke wurde vom Agrar- und Umweltministerium seit ihrer Entstehung gefördert. Sie hat sich daher zu einer der wenigen überregional bekannten und renommierten Regionalmarken in Deutschland entwickelt. In den letzten Jahren werden zunehmend Produkte aus ökologischer Produktion unter der Regionalmarke vermarktet, zum Beispiel Bio-Gurken.

Woidke: „Die Stärkung und Entwicklung der Regionalmarke Spreewald liegt im Interesse des Landes und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der Kulturlandschaft im Biosphärenreservat Spreewald.“


Urkunden für dieTeilnehmer am Meerrettichprojekt

Der Anbau von Kulturpflanzen aus dem Spektrum alter Landsorten und regionalen Herkünften dient der biologischen Vielfalt und der Attraktivität der Kulturlandschaft. Die einzigartige Form des Meerrettichs aus Spreewälder Herkunft ist durch Anbau, Wuchsform und besondere Inhaltsstoffe gekennzeichnet. Seit Mitte der Neunzigerjahre ist der Anbau rückläufig und darüber hinaus kommt es zur Verdrängung der heimischen durch die ertragreicheren bayrischen Sorten.

Dem soll die gezielte Vermehrung des Spreewälder Meerrettichs entgegenwirken. Das gewonnene Pflanzmaterial soll den Anbau der heimischen Kulturpflanze fördern. Eine Grundvoraussetzung ist der Erhalt der kleinteiligen Anbauverfahren. Die Basis für den Markenschutz und die Sicherung der geografischen Angabe „Spreewälder Meerrettich“ ist eine aufwändige jährliche Zertifizierung.

Ohne diese Zertifizierung können die Verarbeiter die Rohware nicht als „Spreewälder Meerrettich“ vermarkten. Die Bewirtschafter kleiner Flächen bis zu einem Hektar können den damit verbundenen Aufwand nicht allein tragen. Die Einstellung des Anbaus auf diesen Flächen wäre die Folge. Die Bürgerstiftung Kulturlandschaft Spreewald unterstützt die Bauern bei der Zertifizierung und bündelt gegenüber dem Kontrollring für den Integrierten Anbau von Obst und Gemüse im Land Brandenburg e.V. die notwendigen Aktivitäten.


Ablauf

10.00 Uhr
Begrüßung durch den Leiter des Biosphärenreservats Spreewald Eugen Nowak und den Geschäftsführer der Göritzer Agrar GmbH und Vorstandsvorsitzenden des Bauernverbands Südbrandenburg e.V. Thomas Göbel

10.15 Uhr
Podiumsdiskussion und Fachgespräch „Grünlandnutzung und die Entwicklung der Kulturlandschaft Spreewald“

11.30 Uhr
Grünlandtechnik im Einsatz – von der Sense bis zum Feldhächsler; Technikvorführung und internationaler Sensenwettbewerb

ab 10.00 Uhr
Spreewälder Gerichte in der Bauernküche Göritz – Gemüse vom eigenen Feld, Produkte der Saison, panierter Blumenkohl und andere Variationen

Spreewaldprodukte aus der Kulturlandschaft – vom Streuobstsaft, Honigprodukte, Kräuter, Fleisch- und Wurstwaren, Konservenprodukte rund um die Spreewaldgurke, Spreewälder Leinöl, Präsentation der Dachmarke Spreewald mit dem Spreewaldverein e.V. und dem Spreewaldmarkt Göritz

ab 14.00 Uhr
Kaffee und Kuchen und Blasmusik zum Hoffest

17.00 Uhr
Hofrundgang und Gespräche mit Minister Woidke

Besichtigung der Bauernküche Verkostung von Spreewaldprodukten und Präsentation der Dachmarke Spreewald

Übergabe der Anerkennungsurkunden für die Teilnehmer am Meerrettichprojekt der Bürgerstiftung Kulturlandschaft Spreewald - Erhalt alter traditioneller Kulturpflanzen in Verbindung mit der kleinteiligen Nutzung des Spreewald. (PD)
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