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29.01.2010 | 22:42 | Tropenholz 

Traumurlaub auf Kosten der Regenwälder

Berlin/Düsseldorf - Zum Ende der internationalen Bootsmesse 2010 in Düsseldorf zieht der NABU eine traurige Bilanz:

Yachthafen
(c) proplanta
„Die meisten Aussteller von Luxusyachten verbauen in ihren Booten tropische Hölzer, ohne auf gängige Nachhaltigkeitsstandards zu achten“, so das Fazit des NABU-Bundesgeschäftsführers Leif Miller nach einem Rechercherundgang. Sie seien daher mitverantwortlich für die radikalen Kahlschläge der Regenwälder in vielen tropischen Ländern und somit auch für den immer weiter fortschreitenden Klimawandel. „Es kann nicht sein, dass gut betuchte Bürger glamourös durch die Karibik schippern, während Menschenrechtsverletzungen und Regenwaldzerstörung durch illegalen Holzeinschlag weiter voranschreiten“, sagte Miller.

Es sei erschreckend, mit welcher Ignoranz manche Austeller auf Fragen bezüglich der legalen Herkunft des von ihnen verwendeten Holzes reagierten. „Kaum einer konnte sicher beweisen, dass dieses nicht aus illegalem Holzeinschlag und Regenwaldzerstörung stammt. Gängige Zertifizierungsinstrumente für nachhaltige Forstwirtschaft wie das weltweit agierende FSC-Siegel waren den meisten völlig unbekannt“, berichtete NABU-Waldexperte Johannes Enssle. Nur ein einziger Aussteller, der norwegische Bootshersteller „Windy“, sei durch die Verwendung von FSC-zertifiziertem Holz positiv aufgefallen.

Für tropische Hölzer ist das FSC-Siegel derzeit das einzige Siegel, das verlässlich die legale und nachhaltige Gewinnung des Holzes gewährleisten kann. Der NABU sieht Bootshersteller daher in der Pflicht, die legale Herkunft des verbauten Tropenholzes lückenlos nachzuweisen und fordert Yachtkäufer auf, auf das FSC-Siegel zu achten. (nabu)
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