«Bei bestimmten Frühsorten ist das eine Antwort auf die Witterungsverhältnisse in diesem Jahr», sagte Willi Billau aus dem südhessischen Lampertheim am Mittwoch. «Es sind aber nur drei, vier Betriebe, wo das wirklich Freude macht.» Das «Darmstädter Echo» hatte zuvor berichtet.
Für viele Früchte sei die Trockenheit wie Winter gewesen und die zunehmende Feuchte im Herbst zusammen mit den milden Temperaturen ein Zeichen für Frühling, sagte Billau. Manche
Betriebe hätten die Blüte durch Bewässern angetrieben, andere sich dagegen entschieden.
Außer an der Witterung könne die späte Ernte auch an einer recht neuen Sorte liegen, der Malling Centenary, sagte Stefan Manke aus Riedstadt. Er erntet derzeit auf rund 1,8 Hektar November-Erdbeeren, nicht im Gewächshaus und nicht unter Folie - sondern auf dem Damm im Feld.
«In dem Umfang ist das absolut neu.» Er rechne mit etwa einer Tonne November-Ertrag. Allerdings: «Ein Frost und es ist vorbei.» Tunnel gegen den Frost aufzustellen, lohne sich finanziell nicht.
Denn die Nachfrage nach Erdbeeren im November sei nicht hoch genug und der Aufwand relativ groß. «Das ist eine ungewohnte Sache.» Die Pflücker müssten zudem viel weiter laufen als sonst, weil die Pflanzen nicht so voll hingen. Für 3,50 Euro verkauft Manke derzeit 500 Gramm November-Erdbeeren in seinem
Hofladen und an einem Stand in Riedstadt.