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17.04.2010 | 10:48 | Spargelsaison 

Jetzt lockt wieder der Spargel aus Niedersachsen

Hannover - Frühlingszeit ist Spargelzeit! Und das ist auch in diesem Jahr nicht anders.

Jetzt lockt wieder der Spargel aus Niedersachsen
Denn trotz des lang anhaltenden Winters ist das Edelgemüse früh aus dem Winterschlaf erwacht, berichtet der Landvolk-Pressedienst. „Der Spargel profitiert sogar vom kalten Winter. Er erhält dadurch Anreiz, noch schneller zu sprießen, sobald es warm wird“, erklärt Dietrich Paul, Vorsitzender der Vereinigung der Spargelanbauer in Niedersachsen. Zusätzlich setzen die Spargelerzeuger auf moderne Technik wie Thermotunnel, doppelte oder dreifache Abdeckung mit Folie und in Einzelfällen sogar auf Flächenheizungen, um dem Verbraucher die begehrten Stangen möglichst frühzeitig im Jahr anbieten zu können. Das Wärmepolster zwischen den Folien und im Tunnel hält auch bei niedrigen Temperaturen lange die Wärme und gaukelt den Pflanzen dadurch frühlingshaftes Wetter vor. So konnten die ersten Stangen aus niedersächsischer Erzeugung selbst für viele Erzeuger überraschend früh bereits kurz vor Ostern angeboten werden.

Für eine flächendeckende Versorgung reiche die erste Ernte jedoch nicht, schränkt Paul ein. Obwohl die Erntemenge der niedersächsischen Erzeuger jetzt stetig zunimmt, wird derzeit fast ausschließlich Tunnelware angeboten, die zehn bis 15 Prozent der rund 700 niedersächsischen Spargelanbauern erzeugen. Sie alle hoffen nun auf weitere warme und trockene Tage, um reichlich von den begehrten Stangen anbieten zu können. Die ausgefeilten Anbautechniken ermöglichen es den Erzeugern, die Erntedauer immer weiter zu strecken. Zusätzlich hat die Vergrößerung der Anbaufläche dem deutschen Spargel in den vergangenen Jahren zu einer erheblich besseren Marktposition gegenüber Importen verholfen. Mittlerweile kommt hierzulande hauptsächlich deutscher Spargel auf den Tisch der Verbraucher, der Anteil der Importware beim Spargelabsatz ist auf rund 20 Prozent gesunken. Noch vor zehn Jahren musste dagegen nach Angaben der AMI rund die Hälfte des hierzulande verzehrten Spargels importiert werden.

Dabei kann der heimische Spargel nicht nur mit einem hervorragenden Geschmack und einer erstklassigen Qualität überzeugen, sondern auch mit seinem Frischebonus nach dem Prinzip „morgens gestochen und noch am gleichen Tag auf dem Tisch“. Am frischesten geht das natürlich direkt beim Erzeuger, auch wenn das Edelgemüse seinen Preis hat. Derzeit verlangen die Spargelanbauer durchschnittlich 10,50 Euro für ein Kilo der ersten Sorte. Vor dem gesunden Genuss steht aber noch eine Menge Arbeit: Stechen, Säubern, Sortieren – nach diesem Prinzip läuft die Ernte und Verarbeitung des Spargels ab. Dabei sind auf der rund 4.500 ha großen Spargelanbaufläche in Niedersachsen zahlreiche Erntehelfer im Einsatz. Trotz der Verlängerung der Erntesaison endet die deutsche Spargelernte traditionell jedoch immer noch am Johannistag, um den Pflanzen genügend Zeit zur Regeneration zu geben: Am 24. Juni ist Schluss. (LPD)
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