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22.04.2009 | 06:33 | Spargelsaison Sachsen 

Landwirte erwarten 2009 eine gute Spargelernte

Elsterheide - Agrarminister Frank Kupfer hat sich gestern bei einem Besuch der Bergener Landwirtschaftsgesellschaft mbH (Lkrs. Bautzen) über die Situation der sächsischen Spargelbauern informiert.

Spargelernte 2009
(c) proplanta
Eingeladen hatte der Sächsische Spargelverband e. V. und die neue Spargelkönigin Elizabeth Schöne. Wegen der günstigen Witterung hat die Saison in diesem Jahr etwa zehn Tage früher begonnen als normalerweise. Sachsens Anbauer rechnen deshalb mit einer ertragreichen Ernte und auf regen Zuspruch bei den Verbrauchern. Auch der Minister ist von den Vorzügen des Spargels aus heimischem Anbau überzeugt: „Der sächsische Spargel ist ein echtes Qualitätsprodukt. Zwischen Mitte April und Juni gibt es bei uns kein frischeres und wohlschmeckenderes Gemüse. Sämtliche Importware kann die Güte unserer sächsischen Ware nicht erreichen“, betonte Kupfer.

In Sachsen bauen in diesem Jahr 21 Betriebe auf insgesamt 284 Hektar Spargel an. Im Bundesvergleich gehört der Freistaat damit zu den kleinen Spargelregionen. In ganz Deutschland beträgt die Anbaufläche rund 18.000 Hektar. Im Rekordjahr 2004 wies die Spargelfläche in Sachsen mit 421 Hektar etwa den fünffachen Flächenumfang als noch 1995 auf. Den erneuten Rückgang bei den Anbauflächen in den vergangenen vier Jahren begründet der Minister so: „Die Spargelerzeuger haben damit vor allem auf die mangelnde Verfügbarkeit geeigneter Erntehelfer, dem Konkurrenzdruck durch Anbauausweitungen im benachbarten Brandenburg und Polen sowie die seit Jahren fallenden Preise reagiert.“

Geändert hat sich in diesem Jahr die Situation bei den Saisonarbeitskräften. Wegen der Wirtschaftskrise stehen in diesem Jahr deutlich mehr Arbeitskräfte zur Verfügung, vor allem aus dem benachbarten Polen. „Die Situation bei den Erntehelfern ist in Sachsen regional sehr unterschiedlich. Während Betriebe in der Lausitz fast ausschließlich mit einheimischen Helfern arbeiten und damit in der Regel auch auskommen, sind die Spargelbauern im Elbtal und im Leipziger Raum auf die Unterstützung durch ausländische Saisonarbeitskräfte angewiesen“, so der Minister.

Die Arbeitsagenturen haben gemeinsam mit den Kommunen alle Vorkehrungen getroffen, dass in diesem Jahr die benötigten in- und ausländischen Saisonarbeitskräfte rechtzeitig genehmigt werden können.

Die sächsischen Anbaugebiete befinden sich vor allem in den Landkreisen Bautzen, Meißen, Leipzig und Nordsachsen. Im vergangenen Jahr wurden im Freistaat insgesamt 1.077 Tonnen des beliebten Stangengemüses geerntet. Der durchschnittliche Spargelkonsum liegt seit Jahren bei etwa 1,1 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Damit stammt etwa ein Viertel des Spargels, der in Sachsen auf den Tisch kommt, von heimischen Feldern. (PD)
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