23.08.2007 | 07:24 | Apfelernte 2007
EU-Landwirte erwarten kleinere ApfelernteHannover - Ob Elstar, Golden Delicious oder Cox Orange - Italien bleibt auch in diesem Jahr der wichtigste Apfelproduzent der Europäischen Union. |
(c) proplanta Wie der Landvolk-Pressedienst mitteilt, rechnen Marktexperten für die italienischen Erzeuger mit einer Ernte von 2,08 Mio. Tonnen (t) Äpfeln, das wären fünf Prozent mehr als im Jahr zuvor. Eine etwas höhere Ernte wird auch für Frankreich erwartet, wo mit 1,61 Mio. t rund zwei Prozent mehr geerntet werden sollen als in 2006. Nur rund die Hälfte des Vorjahres sollen dagegen die polnischen Apfelbauern ernten, mit 1,2 Mio. t würden rund 47 Prozent weniger Äpfel in den Körben landen als in 2006. Ihre deutschen Kollegen könnten mit rund 952.000 t dagegen fast exakt die Vorjahresmenge der knackigen Vitaminspender pflücken. Zu den größten Apfelproduzenten der EU zählen darüber hinaus Spanien, wo 570.000 t Äpfel erwartet werden, die Niederlande mit 391.000 t und Belgien mit 348.000 t Äpfeln. In allen anderen EU-Ländern wird die Marktobsternte auf weniger als 270.000 t geschätzt.
Die Obstbauern in der Europäischen Union haben ihre Ertragserwartungen für die diesjährige Apfelernte deutlich zurückgeschraubt. Mit insgesamt 8,56 Mio. t würden die Apfelerzeuger die Vorjahreserzeugung um 1,3 Mio. t oder 13 Prozent verfehlen. Der Durchschnitt der Jahre 2003 bis 2006 würde sogar um 16 Prozent unterschritten. Als Hauptursache für das kräftige Minus im Vergleich zur ebenfalls schon unterdurchschnittlichen Vorjahresernte bezeichnen Experten die Ernteausfälle in den neuen EU-Mitgliedstaaten. So hatte der milde Winter und das überdurchschnittlich warme Frühjahr in weiten Teilen Europas für eine frühe Apfelblüte gesorgt. Gerade in dieser Periode erfolgten in Mittelosteuropa jedoch Spätfröste. Die gesamte Apfelernte für die neuen Mitgliedsländer wird daher auf 1,72 Mio. t Äpfel geschätzt, das wären 46 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Dabei dürften sich insbesondere die Ertragsausfälle in Polen um 47 Prozent und in Ungarn um 58 Prozent bemerkbar machen.
Einige deutsche Apfelerzeuger mussten ebenfalls Frostschäden erdulden, vor allem in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern waren die Schäden nach Schätzungen der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle beträchtlich. Dennoch rechnen die deutschen Obsterzeuger mit einer durchschnittlichen Ernte. Im gewerblichen Obstbau hatten die Erzeuger in 2006 rund 948.000 t geerntet, im Mittel der Jahre 2003 bis 2006 waren es nur 909.000 t. Die „Millionen-Marke“ konnten die Obstbauern zuletzt in 2001 knacken, als 1,13 Mio. t Äpfel geerntet wurden. Im größten zusammenhängenden Obstanbaugebiet in Deutschland, im Alten Land, rechnen die Erzeuger mit einer „gut durchschnittlichen Ernte“ von rund 300.000 t und hoffen, dass sich das gute Image ihre knackigen Vitaminspender noch mehr beim Verbraucher durchsetzt. Zumal die Qualität der Früchte als „hervorragend“ gelobt wird. (LPD)
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