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05.07.2008 | 04:13 | Olympische Spiele 

Olympische Plagen: Zehntausende kämpfen gegen Algen und Heuschrecken

Peking - Die Sorgen für die Olympia-Gastgeber nehmen kein Ende: 35 Tage vor der Eröffnungsfeier kämpfen die Organisatoren gegen Algen- und Heuschreckenplagen.

Heuschreckenplage
(c) proplanta
Mehr als Zehntausend Hilfskräfte kämpfen vor der Küste der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao weiter gegen eine Algen-Plage, die auch die Segelwettbewerbe der Olympischen Spiele im August in China bedroht. Wie die Zeitung «China Daily» am Freitag berichtete, seien bereits mehr als 290.000 Tonnen der grünen Algen aus der See gefischt worden. Täglich seien 400 Fahrzeuge und Maschinen im Dauereinsatz, schrieb die «Qingdao Zabao».

In den Seegebieten, in denen vom 9. bis 23. August die Segelwettbewerbe stattfinden, befinde sich die Algenplage bereits auf dem Rückzug, verkündete hoffnungsvoll das örtliche Organisations-Kommitee laut Qingdaoer Medien. Es werde keine Beeinträchtigung der Wettbewerbe geben. Der Algenteppich hatte aber bereits das laufende Training von Segelmannschaften aus 30 Ländern gestört. Die Gewächse blockierten einige Teile der Rennstrecke.

«Wir haben für fünf Tage täglich 14 Stunden gearbeitet», erklärte einer der Hilfskräfte «China Daily». Bis zum 15. Juli soll der Algenteppich aus der Wettbewerbszone beseitigt sein, kündigten die Behörden an. Dann soll auch ein 32 Kilometer langer Unterwasserzaun die Rennstrecke vor dem Algenwuchs schützen. Die Wasserqualität sei zudem nicht beeinträchtigt und reiche für die Wettbewerbe aus.

Qingdao liegt etwa 550 Kilometer südöstlich von Peking, dem Hauptaustragungsort der Olympischen Spiele. Die Stadt gehörte vor hundert Jahren zu den «Schutzgebieten» deutscher Kolonialherren. Der Algenteppich soll aus anderen Regionen des Gelben Meers an die dortige Küste gespült worden sein. Fotos zeigten große Haufen der Algen, die am Ufer mit Schaufelbaggern ausgehoben oder von Helfern in Säcke gestopft wurden. Nach Angaben der Behörden handele es sich um verschiedene Arten der Seegewächse, die derzeit noch ein Gebiet von fast 50 Quadratkilometern bedeckten.

Der Algenwuchs ist nichts Ungewöhnliches in China, die Küstengewässer haben in der Vergangenheit mehrfach schlimme Algenplagen erlebt, die häufig durch unbehandelte Abwässer, chemische Verunreinigungen und hohe Konzentrationen von Düngemitteln begünstigt werden. Die örtlichen Behörden in Qingdao führen die Ausbreitung des grünen Teppichs aber nicht auf Umweltverschmutzung, sondern warme Wassertemperaturen zurück.

Die wuchernden Algen sind derzeit zum Leid der Organisatoren nicht die einzige Umwelt-Plage, die das olympische Gastgeberland befallen hat. In der Inneren Mongolei versuchen derzeit ebenfalls zehntausende Hilfskräfte, einen Ansturm von Heuschrecken in den Griff zu bekommen. Sie wollen ein Einfallen der gefräßigen Insekten von der Region im Norden des Landes her in das nicht weit entfernte Peking mit aller Kraft verhindern. In den vergangenen zwei Wochen starteten mehr als 30.000 Menschen einen Feldzug gegen die Tiere.

Die erste Heuschrecken-Generation des Jahres vermehre sich sprunghaft, erklärte ein örtlicher Behördenmitarbeiter Xinhua. «Der Schaden, den sie anrichten, ist unübersehbar.» In den nicht unweit der Hauptstadt gelegenen Gebieten seien 1,3 Millionen Hektar mongolisches Grassland befallen, davon 560.000 Hektar schwer. Die rapide Ausbreitung der Plagegeister soll im August ihren Höhepunkt erreichen - ausgerechnet dann, wenn sich Peking wärhend der Spiele der Welt präsentieren möchte. Allerdings war die chinesische Hauptstadt von früheren Heuschrecken-Plagen verschont worden, wie die Staatmedien betonten. (dpa)
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