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06.11.2007 | 15:37 | Sprudel-Vergleich 

Wasser ist nicht gleich Wasser - 77 Sorten im Qualitätswettbewerb

Frankfurt/Main - Minutenlang klirren die Gläser und sprudelt das Wasser, dann ist es still.

Wasserglas
(c) LfU Bayern
Zehn Frauen und Männer in weißen Kitteln sitzen jeweils vor vier unbeschrifteten Wassergläsern, die ihnen gerade im Frankfurter Testzentrum der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) serviert wurden. Statt zu trinken, schwenken sie das Wasser im Glas und prüfen mit konzentriertem Auge das Aussehen. Erst nach einer anschließenden Geruchsprobe nehmen sie vorsichtig einen Schluck. Frische, Reinheit und den Geschmack der Mineral-, Quell- und Tafelwassersorten sollen die Tester beurteilen.

Zwei Tage lang hat die Jury aus Fachleuten der Industrie, der Wissenschaft und der Aufsichtsämter 77 Wassersorten von 23 Herstellern beim jährlichen DLG-Qualitätswettbewerb Wasser untersucht. «Die Grundanforderung ist, dass das Wasser geschmacks- und geruchslos ist, zudem muss der auf der Flasche versprochene Kohlensäuregehalt eingehalten werden», erklärt Thomas Burkhardt von der DLG am Dienstag. Vorher wurden im Labor bereits die chemischen und hygienischen Eigenschaften der Wassersorten getestet.

Die besten Produkte sollen Anfang Dezember prämiert werden, Hersteller fehlerhafter Wassersorten erhalten eine schriftliche Rüge und Hinweise auf ihre Mängel. Wasser erfreut sich übrigens laut DLG großer Beliebtheit: Jeder Deutsche trank 2006 durchschnittlich 132 Liter, unter mehr als 400 Marken kann der Verbraucher wählen. «Wasser ist das größte Wachstumssegment auf dem alkoholfreien Getränkemarkt», sagt der wissenschaftliche Leiter des DLG-Tests, Alfons Ahrens. Vor allem kohlensäurearme Sorten seien immer begehrter. «Erstmals prüfen wir auch Wasser mit Aromazusätzen, hier erwarten wir künftig auch einen noch höheren Umsatz».

Die sogenannte sensorische Qualitätsprüfung von Wassersorten ist nicht einfach. «Man muss schon ein Talent dafür haben - und Leute, die gerne Scharfes essen oder rauchen, scheiden sowieso aus», sagt Dirk Erbe. Er testet täglich Mineralwasser in einem Vertrieb. Um auch vor der letzten Probe noch geschmackliche Feinheiten wahrzunehmen, essen die Tester wie bei der Weinprobe zwischendurch ein Stück Brot.

«Außerdem trinken wir das Wasser immer bei Zimmertemperatur», erklärt Erbe. Dadurch ließen sich Fehler leichter feststellen. Doch auch ein Wasser-Experte kommt an seine Grenzen, wie Burkhardt betont: «Nach rund 40 Proben sind die Geschmacksnerven stark belastet» - dann müssten die Tester eine Pause einlegen. (dpa)
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