12.04.2008 | 09:27 | Weinskandal
Skandal um gepanschten Wein - Überprüfungen in Rheinland-PfalzKoblenz - Italienische Weinhändler, die kürzlich wegen Weinpanschens in die Kritik gerieten, haben vermutlich auch Billigweine nach Deutschland geliefert. |
In Rheinland-Pfalz werde derzeit überprüft, ob diese Weine ebenfalls mit verbotenen Stoffen versetzt wurden, sagte eine Sprecherin des Landesuntersuchungsamtes in Koblenz am Freitag und bestätigte damit Angaben des Südwestrundfunks. «Wir wissen noch nicht, ob sie belastet sind.» Nach Angaben der Pressesprecherin stehen 14 Weinhändler in Italien im Verdacht, ihre Weine mit Wasser gestreckt und den Verlust von Inhaltsstoffen mit verbotenen Substanzen ausgeglichen zu haben.
«Wir vermuten, dass Weine dieser Hersteller auch nach Rheinland- Pfalz geliefert wurden», sagte die Sprecherin. Das Landesuntersuchungsamt spüre die Lieferungen nun auf und untersuche die Weine. Voraussichtlich dauere es einige Tage, bis Ergebnisse vorlägen. «Wir wissen nicht, ob wir etwas in den Weinen finden», hieß es. Ende vergangener Woche war bekanntgeworden, dass in Italien rund 70 Millionen Liter Billigwein, die in Geschäften und Supermärkten zum Verkauf stehen, mit krebserregenden Stoffen wie chemischen Düngemitteln und Salzsäure versetzt sein sollen.
Die Weinüberwacher in Rheinland-Pfalz untersuchen nach Angaben der Sprecherin in Stichproben regelmäßig Wein aus Italien. Im vergangenen Jahr seien 477 italienische Weine gezielt bei in Verdacht geratenen Betrieben entnommen und begutachtet worden. 206 Proben wurden beanstandet, darunter 126 aus substanziellen Gründen wie zum Beispiel wegen der Verwendung unzulässiger Zusätze oder wegen Mängeln im Geschmack oder im Geruch. Rund 80 Weine wiesen Mängel in der Kennzeichnung auf. (dpa)
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