Tausende Schaulustige hatten sich in Bad Hindelang zu dem traditionellen Almabtrieb versammelt, um die Hirten mit ihren etwa 900 Tieren im Tal zu begrüßen. Bis Ende September werden rund 50.000 Rinder von den knapp 1400 bayerischen Almen ins Tal getrieben.
Zur Enttäuschung einiger Zuschauer kamen drei Herden ohne festlich geschmückte Kranzrinder an. Die mit Blumen und Kränzen herausgeputzten Leittiere sind bei den Volksfesten am Ende eines jeden Alpsommers ein beliebtes Fotomotiv. «Ich wäre auch lieber mit einem Kranzrind hier eingelaufen. Aber wir haben den Sommer leider nicht unfallfrei überstanden», sagte Hirte Herbert Martin, der von der Alpe Hasenegg abgestiegen ist. Nach Unfällen in einer Herde wird das Leittier beim Abtrieb nicht geschmückt. Insgesamt sind nach einer Bilanz des Agrarministeriums in diesem Sommer auf den bayerischen Almen fast 170 Rinder umgekommen, etwa 20 von ihnen durch Blitze.
Martin ist dennoch sehr zufrieden mit dem Bergsommer. «Es war ein richtig guter Sommer ohne Kaltperiode und mit einer idealen Mischung aus viel Sonne und hin und wieder Regen», sagte er. Dieses Wetter habe für reichlich Futter auf den Bergwiesen gesorgt. (dpa)
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