(c) Stefan Franz - fotolia.com
«Letztes Jahr waren vor allem die Weinbaugebiete im Landkreis Heilbronn und Ludwigsburg und in Nordbaden befallen, dieses Jahr sind es das Vorland der Schwäbischen Alb und die Region Mittlerer Neckar», sagte Gottfried May-Stürmer, Agrarreferent des BUND-Landesverbands. Die Haare der Raupe können allergische Reaktionen auslösen - von Hautausschlägen bis zu Asthma und seltener einem allergischen Schock. Die aggressiven Raupen-Haare werden durch Wind bis zu 200 m weit vertragen.
Ein Problem ist die lange Haltbarkeit der Gifthaare in der Natur. Diese können mehrere Jahre intakt und reizauslösend bleiben. Daraus erklärt sich, dass Personen, die in betroffenen Gebieten leben, auch außerhalb der Larven- und der Puppenperiode Krankheitssymptome entwickeln.
Es gibt weltweit eine große Zahl von giftigen Schmetterlingen und/oder Raupen (z.B. Eichenprozessionsspinner, Pinienprozessionsspinner, Kiefernprozessionsspinner). In der Natur sollen die Gifthaare Räuber (Vögel, Kleinsäuger) abschrecken. Darum werden die Gifthaare auch in das Raupennest, in dem später auch die Verpuppung stattfindet, eingewebt.
Einen vom Eichenprozessions-Spinner bewohnten Eichenbaum erkennt man neben dem weitestgehend kahlgefressenen Ästen an einem auffälligen, weißgrauen bis braunem Gespinst, das Teile des Baumes bedeckt. Die Raupen halten sich tagsüber auf der Schattenseite der Bäume auf.
Den Namen Prozessionsspinner verdanken die Tiere ihrer Gewohnheit, in der Nacht aus ihren Nestern in die Baumkrone zu "prozessieren" um sich dort von den Blättern zu ernähren. Am Morgen kehren sie im "Gänsemarsch" wieder in ihre Behausung zurück. Nach dem letzten Larvenstadium verpuppen sich die Insekten und verlassen das Nest im Juli als unscheinbare, graubraune Motten. (dpa/lsw/PM)