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25.12.2008 | 12:30 | Kandiertradition 

Naschwerk mit Tradition - Deutschlands letzter Kandierbetrieb Biffar

Deidesheim - Es riecht nach Kalorien in den Räumen des Unternehmens Biffar.

Kandierbetrieb Biffar
(c) Biffar
Schwaden von kandiertem Zucker wechseln sich mit satten Schokoladendüften ab. Der Familienbetrieb im pfälzischen Deidesheim ist nach eigenen Angaben der einzige Kandierbetrieb in Deutschland. Hier werden Früchte und Ingwer mit Zucker, Schokolade und Co. veredelt. Das meiste ist hier auch heute noch Handarbeit. Die Spezialität des Betriebs sind süß-scharfe Ingwerprodukte, die Biffar unter anderem nach England exportiert. Das Kandieren hat bei dem Unternehmen eine lange Tradition und soll auch eine lange Zukunft haben.

Zur Zeit investiert Biffar kräftig in eine neue Fertigung. Die Wirtschaftsflaute sehen die Verantwortlichen recht gelassen. «Die Leute wollen sich auch in schweren Zeiten etwas gönnen», glaubt Geschäftsführer Hubert Hirschbil. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts reicht die Kandiertradition im Hause Biffar zurück. Heute steht neben Hubert Hirschbil seine Frau Lilli Biffar-Hirschbil an der Spitze des Unternehmens. Dazu gehört neben dem Kandierbetrieb auch das Weingut Josef Biffar, das bereits mehrfach für seine Weine ausgezeichnet wurde.

In den Räumen des Unternehmens riecht es natürlich auch nach Früchten aller Art. Orangen, Ananas, Zitronen und anderes Obst wird in Deidesheim verarbeitet, es kommt aus aller Welt in den kleinen Weinort in der Pfalz. Einen Teil der Früchte bekommt Biffar bereits in Scheiben oder Stücke geschnitten geliefert. Hier wird es dann in sogenannten Autoklaven oder im offenen Kupferkessel kandiert, anschließend zum Beispiel noch mit Rohrzucker oder Schokolade überzogen.

Wichtigstes Produkt der Deidesheimer ist Ingwer. «Wir verarbeiten im Jahr 250 bis 280 Tonnen», sagt Hirschbil. Fast 80 Prozent des Umsatzes, über dessen Höhe sich Hirschbil hartnäckig ausschweigt, werden mit Ingwerprodukten gemacht. Importiert wird der Ingwer aus China, er kommt bereits fertig portioniert in Deidesheim an, vor allem in Stäbchenform. In den Handel kommen die kandierten Spezialitäten dann in den verschiedensten Varianten: Mit Rohrzucker oder Schokolade überzogen oder glasiert.

36 Menschen arbeiten bei Biffar im Confiseriebereich, noch einmal 5 sind es im Weingut. Zur Zeit investiert das Unternehmen etwa drei Millionen Euro in eine neue Fertigungshalle samt neuen Anlagen. «Das ist eine große Investition für dieses Haus, sie ist jetzt aber auch notwendig», sagt Hirschbil. Zu umständlich, arbeits- und energieaufwendig waren die Abläufe bislang in den alten Räumen, wie die Geschäftsführer sagen. Biffar plant außerdem eine gläserne Produktion, die ebenfalls noch im kommenden Jahr an den Start gehen und Besucher anlocken soll. Wachstumsraten zwischen fünf und zehn Prozent jährlich haben sich die Geschäftsführer für die nächsten Jahre vorgenommen. (dpa)
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