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26.04.2008 | 09:38 | Tularämie 

Hasenpest auch in Baden-Württemberg aktuell

Stuttgart - Die Hasenpest (Tularämie) konnte Ende März 2008 bei einem Feldhasen im Landkreis Böblingen nachgewiesen werden.

Hasenpest auch in Baden-Württemberg aktuell
Bei der Tularämie handelt es sich um eine durch das Bakterium Francisella (F.) tularensis hervorgerufene, bei wildlebenden Hasenartigen (Hasen, Kaninchen) und Nagetieren (Mäuse, Ratten, Eichhörnchen) sproradisch auftretende, meist tödlich verlaufende Infektionskrankheit (Hasenpest). Hasenartige und Nagetiere bilden auch das Hauptreservoir für diese Infektionskrankheit, die in der nördlichen Hemisphäre vorkommt. Ebenfalls empfänglich sind weitere Wildtiere (Reh, Fuchs, Wiesel, Igel, u.a.), aber auch unsere Haustiere (Schaf, Rind, Schwein, Hund, Katze, u.a.) und der Mensch (Zoonose!). Jäger sind aufgrund direkten Kontaktes zu erlegten Tieren besonders gefährdet.

Bei der Spezies F. tularensis unterscheidet man verschiedene Unterarten (Supspezies [subsp.]), von denen F. tularensis subsp. tularensis (früher Typ A) und F. tularensis subsp. holartica (früher Typ B) die wichtigsten in den USA und Europa vorkommenden darstellen. Währen die Subspezies Tularensis als hochpathogen gilt und zu schweren allgemeinen Infektionen führt, haben Infektionen mit der Subspezies Holartica i.d.R. lokale Infektionen der Haut und Schleimhäute, aber auch schwere Infektionen zur Folge.

Beim Menschen ist der Krankheitsverlauf von der jeweiligen Subspezies, vom Übertragungsweg, von der Eintrittspforte des Erregers sowie der Erregermenge abhängig. Da die Infektionsdosis mit 10 bis 50 Bakterien sehr gering ist, können vor allem bei direktem Kontakt (Anfassen infizierter Tiere ohne Schutzhandschuhe, Einatmen erregerhaltiger Aerosole beim Zerlegen) zu infizierten Tieren schwere Infektionen entstehen. So erkrankten im Oktober/Anfang November 2005 im Kreis Darmstadt-Dieburg, Südhessen 7 Jäger durch nachweislichen Kontakt mit Feldhasen an Tularämie. Bei einem der Jäger führte die Infektion sogar zum Tode ( Epidemiologisches Bulletin des Robert-Koch-Instituts [RKI], 2005). (CVUA)
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