«Wir erwarten gute Besucherzahlen», sagte eine Sprecherin der Blumeninsel Mainau im Bodensee. Auch die Konstanzer Tourist-Information ist optimistisch. «Die Vorausbuchungen für Pfingsten sind recht gut», berichtete Fremdenverkehrschef Norbert Henneberger. «Die Quartiere am
Bodensee sind gut belegt, aber wer will, kann jederzeit noch eine Unterkunft finden», meinte Daniela Pahl, Geschäftsführerin der Marketingorganisation Internationaler Bodensee-Tourismus (IBT) in Konstanz.
Gefragt ist auch der Schwarzwald. «Die Belegungssituation über Pfingsten ist ausgezeichnet», sagte der Geschäftsführer der Schwarzwald-Tourismus-Gesellschaft, Christopher Krull. «Viele Urlauber verbringen über die Pfingsttage einen vorgezogenen Sommerurlaub im Schwarzwald.» Die Region profitiere von einem Trend zum Kurzurlaub. Immer mehr Deutsche würden einige Tage zur Erholung im Inland verbringen. Zusätzliche steige die Zahl ausländischer Urlauber.
«Besonders beliebt ist das Wandern», sagte Krull. Vor allem der Westweg von Pforzheim nach Basel quer durch den Schwarzwald ziehe Wanderfreunde in Scharen an. «Wir sind selbst überrascht, wie gut das Angebot angenommen wird. » Der Westweg ist ein 280 Kilometer langer Höhenweg durch den Schwarzwald, der für seine Fernsicht berühmt ist.
Mit den positiven Buchungszahlen der vergangenen Wochen könne der Tourismus im Schwarzwald das vergleichsweise schlechte Wintergeschäft nicht ausgleichen, sagte Krull. Unter dem mangelnden Schnee im Winter habe vor allem die Region Hochschwarzwald touristisch gelitten.
Ob Touristen an Pfingsten in Scharen strömen, werde jedoch ganz entscheidend vom Wetter abhängen, sagten die Experten. Denn immer mehr Reiseentscheidungen werden ganz kurzfristig getroffen. «Die Leute schauen zuerst auf die Wetterkarte», hieß es.
Auf viele Pfingstgäste hoffen auch die Konstanzer Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB). «Da der See zum Baden noch zu kalt ist, dürften die Besucher eher auf die Schiffe als ins Strandbad strömen», meinte eine BSB-Sprecherin.
Der vergleichsweise niedrige Bodensee-Pegel bereite den Kurs- und Ausflugsschiffen der «Weißen Flotte» keine Probleme, sagte sie. In Konstanz wurde am Freitag ein Wasserstand von 3,08 Metern gemessen. Das waren rund 60 Zentimeter weniger als das langjährige Mittel Ende Mai. «Ich denke aber nicht, dass wir in den kommenden Tagen historische Tiefstwerte erreichen», sagte Manfred Bremicker von der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (LUBW) in Karlsruhe. «Nach dem Anstieg des Wasserstands in den vergangenen Wochen hat sich die Situation entspannt». Der niedrigste saisonale Bodensee-Pegel der vergangenen 150 Jahre wurde nach LUBW-Angaben am 25. Mai 1972 mit 2,90 Metern gemessen.
Der Wasserstand des Bodensees ist im Sommer nach der Schneeschmelze in den Bergen und den Frühjahresniederschlägen immer am höchstens und fällt dann kontinuierlich wieder. (dpa)
