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29.09.2019 | 01:00

Holzhaus: Was Häuslebauer wissen müssen

Bauen mit Holz
Im Kampf gegen die Erderwärmung entdecken Politiker Holzhäuser. Der Rohstoff wächst nach und speichert CO2. In dieser Beziehung schneiden die Häuser aus Holz im Vergleich mit Bauten aus Stein und Beton besser ab. Und sonst? (c) proplanta

Häuser sollen mit Holz aufgestockt werden



Bauminister Pegel will mehr Holz in MV verbauen lassen. Die Holzwirtschaft macht schon jetzt mehr Umsatz als der Maschinenbau.

Bauminister Christian Pegel (SPD) will verstärkt Holz für die Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum in den Ballungszentren und touristischen Regionen nutzen. Holz sei klimafreundlich und leicht, sagte Pegel der Deutschen Presse-Agentur.

«Daher eignet es sich insbesondere bei Aufstockungen und Umbaumaßnahmen.» Eine Aufstockung mit Holzbaustoffen bringe häufig weniger Gewicht mit sich, so dass die Statik weniger belastet werde und das vorhandene Gebäude nicht teuer verstärkt werden müsse.

Die Bauminister der Länder hatten sich bei ihrem jüngsten Treffen in Kiel dafür ausgesprochen, dass Holz künftig in größeren Höhen verbaut werden darf. Bisher ist dies nur bis zu 13 Metern möglich. Diese Grenze soll auf 21 Meter steigen.

Der Holzwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern könnte dies einen Schub verleihen. Die Forst- und Holzwirtschaft hat Pegel zufolge einen Anteil von gut fünf Prozent am Umsatz der Gesamtwirtschaft und mehr als 13 Prozent am Umsatz des produzierenden Gewerbes. «Mit zirka 1,7 Milliarden Euro Umsatz ist diese Branche vergleichbar mit dem Fahrzeugbau sowie umsatzstärker als zum Beispiel Metallindustrie und Maschinenbau.» Rund 15 000 Menschen bezögen ihr Einkommen unmittelbar aus der Wertschöpfungskette Wald und Holz.

Für das Bauministerium sei Holz unter anderem deshalb so interessant, weil es bei nachhaltiger Bewirtschaftung ein besonders umweltschonender Baustoff sei. «Er speichert Kohlendioxid über lange Zeit in den Gebäuden. Für deren Klimabilanz ist das von enormer Bedeutung.» Außerdem werde bei der Herstellung von Holzbauteilen deutlich weniger Energie benötigt als bei vielen anderen Baustoffen.

Wald nimmt in Mecklenburg-Vorpommern rund 558.000 Hektar ein und bedeckt damit 24 Prozent der Landesfläche. Damit ist MV eines der waldärmsten Bundesländer. Im Holz der Bäume sind den Angaben zufolge über 150 Millionen Tonnen Kohlendioxid gebunden.
dpa/lni
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