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18.11.2009 | 11:54 | Pflanzenforschung  

Durchbruch im Kampf gegen «Biopiraterie»

Berlin - Die ungezügelte Ausbeutung von Entwicklungs- und Schwellenländern bei der Nutzung von Pflanzen und anderer biologischer Rohstoffe durch internationale Konzerne soll ein Ende haben.

Durchbruch im Kampf gegen «Biopiraterie»
Wer wie die Pharmaindustrie Ressourcen in Urwäldern Asiens und Lateinamerikas zur Herstellung wertvoller und knapper Arzneimittel nutzt, muss künftig Gewinnanteile an die Herkunftsländer abtreten. Der Durchbruch für ein internationales Abkommen gegen die sogenannte Biopiraterie sei jetzt nach zähen internationalen Verhandlungen im kanadischen Montreal gelungen, teilten das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt (UBA) am Dienstag mit.

UBA-Präsident Jochen Flasbarth erklärte in Berlin: «Ich bin froh über diesen Verhandlungsdurchbruch. Es kann nicht sein, dass die Industriestaaten nach dem Raubbau an der eigenen Natur genetische Ressourcen der Entwicklungsländer für die Produktion etwa von Medikamenten nutzen, ohne diese Länder an den daraus entstehenden Gewinnen fair zu beteiligen.» Flasbarth ist amtierender Vorsitzender des Präsidiums der UN-Konvention über die biologische Vielfalt, in deren Rahmen das Abkommen zum Schutz der biologischen Vielfalt verhandelt wird. Eine weitere für die Chemie-Industrie lohnenswerte Ausbeute bezieht sich bisher auf Korallenriffe oder die Erzeugung natürlicher Klebstoffe.

Erst am letzten Tag der einwöchigen Verhandlungen einigten sich die knapp 500 Delegierten aus 194 Vertragsstaaten auf den kompletten Verhandlungstext. Er muss noch in eine völkerrechtlich verbindliche Vereinbarung über den Rohstoff-Zugang und den Vorteilsausgleich (ABS-Abkommen: Agreement on Access and Benefit Sharing) gebracht werden. Laufe alles nach Plan, könnte das Abkommen im Oktober 2010 auf der zehnten UN-Naturschutzkonferenz im japanischen Nagoya verabschiedet werden. (dpa)
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