Wie das Statistische Landesamt aufgrund der Angaben zur gemeinschaftlichen Weinbaukartei weiter feststellt, entspricht diese Menge dem Zehnjahresdurchschnitt 2004/2013 (2,35 Mill. hl). Zur Landesernte trugen die württembergischen Weinbaubereiche bei einem durchschnittlichen Ertrag von 93 hl je Hektar (hl/ha) mit 1,04 Mill. hl (2004/2013: 1,11 Mill. hl) und die badischen Weinbaubereiche bei einer Flächenleistung im Mittel aller Rebsorten von 85 hl/ha mit 1,32 Mill. hl (2004/2013: 1,25 Mill. hl) bei.
Regional sind bei der Weinmosternte 2014 wiederum bemerkenswerte Unterschiede zu verzeichnen. Vergleichsweise am günstigsten schnitten die Weinbaubereiche Markgräflerland (331.000 hl) und
Bodensee (51.000 hl) ab. Sie übertrafen mit ihren Ernteergebnissen die langjährigen Mittel 2004/2013 um jeweils rund ein Fünftel. Vergleichsweise günstig schnitt auch der Tuniberg (101.000 hl; +6,5 Prozent) ab. Die Ernten in den Weinbaubereichen Tauberfranken (49.000 hl), Kaiserstuhl (363.000 hl), Breisgau (125.000 hl), Kocher-Jagst-Tauber (34.000 hl), Ortenau (200.000 hl) und Badische Bergstraße (27.000 hl) bewegen sich im Bereich der langjährigen Durchschnitte. In den Bereichen Württembergisch Unterland (844.000 hl), Remstal-Stuttgart (156.000 hl) und Kraichgau (77.000 hl) wurden die langjährigen Durchschnittsernten zwischen 6,4 und 7,1 Prozent verfehlt.
Auch bei den einzelnen Rebsorten bestehen ausgeprägte Ertragsunterschiede. Allerdings kommt hinsichtlich der Erntemengen mit den Rebflächenentwicklungen ein weiterer, meist entscheidenderer Faktor hinzu. An Weißmosten wurden in Baden insgesamt 784.000 hl geherbstet, knapp ein Zehntel mehr als im langjährigen Mittel. Bei Ruländer (142.000 hl; +26,9 Prozent) und Weißem Burgunder (122.000 hl; +34,2 Prozent) sind die Zuwachsraten größtenteils eine Folge der kontinuierlichen Anbauausdehnung, bei Gutedel (147.000 hl; +32,6 Prozent) sind die Zuwachsraten dagegen dem höchsten Ertrag (134,6 hl/ha) der vergangenen 10 Jahre geschuldet. Der Anbau von Müller-Thurgau und weniger ausgeprägt auch der Anbau von
Riesling waren im gleichen Zeitraum eingeschränkt worden. In der Folge stehen bei Müller-Thurgau (239.000 hl; −7,9 Prozent) und Riesling (70.000 hl; -10,1 Prozent) rückläufige Erntemengen zu Buche. An Rotmosten konnten im Anbaugebiet Baden 538.000 hl, darunter 462.000 hl Blauer Spätburgunder, geherbstet werden. Gegenüber den langjährigen Durchschnitten bedeutet dies ein leichtes Plus um 1,0 bzw. 2,7 Prozent.
In Württemberg wurde 8,6 Prozent weniger an Rotmosten (782.000 hl) als im Mittel der Jahre 2004/2013 eingebracht. Insbesondere der Lemberger (124.000 hl; −25,4 Prozent) und der Blaue Trollinger (278.000 hl; −8,4 Prozent) hatten Einbußen zu beklagen. Während diese allerdings beim Blauen Trollinger ein Resultat der Anbauentwicklung sind, sind die Mengeneinbußen beim Lemberger sogar vor dem Hintergrund einer kontinuierlichen Flächenausdehnung zu verzeichnen. Der Lemberger wurde ein Opfer seiner Blüteempfindlichkeit. Der Ertrag von 75,1 hl/ha unterschreitet das Mittel 2004/2013 um drei Zehntel. Bei Schwarzriesling (145.000 hl; -2,8 Prozent) glich der Ertrag (96,9 hl/ha; +10,5 Prozent) den rückläufigen Anbau weitgehend aus. Der Blaue Spätburgunder (84.000 hl) konnte dank eines Spitzenertrages von knapp 96 hl/ha um 13,1 Prozent zulegen. Bei den Weißmosten (255.000 hl; +1,8 Prozent) im württembergischen Anbaugebiet wurden die langjährigen Durchschnittsernten leicht übertroffen, wenngleich die Hauptsorte Riesling (156.000 hl) Einbußen um 5,3 Prozent zu verzeichnen hatte.
Nach den gesetzlichen Regelungen könnten aufgrund der erzielten Ausgangsmostgewichte in Württemberg 598.000 hl oder 57,7 Prozent der Weinmostmenge als
Prädikatsweine (Kabinett, Spätlese, Auslese und dgl.) und die übrigen Erntemengen (42,2 Prozent) als Qualitätsweine bestimmter Anbaugebiete (Q. b. A) ausgebaut und vermarktet werden. Die Weißweinsorten erreichten Durchschnittsmostgewichte von 79° Oechsle, die Rotgewächse von 75° Oechsle (Mittel 2004/2013: 83° bzw. 80° Oechsle).
In Baden sind 58,7 Prozent (776.000 hl) des Mostertrages zur Herstellung von Prädikatsweinen, die restlichen gut 41 Prozent für die Erzeugung von Q. b. A. – Weinen geeignet. Im Durchschnitt aller Weißweinsorten wurde in Baden ein Mostgewicht von 80° Oechsle, bei den Rotweinsorten von 86° Oechsle (Mittel 2004/2013: 82° bzw. 90° Oechsle) ermittelt. Sowohl in Baden als auch in Württemberg wurden aus dem Weinherbst 2014 hinsichtlich der Durchschnittsmostgewichte die langjährigen Vergleichswerte somit nicht erreicht. (StaLa/BW)