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06.06.2015 | 11:00 | Infektionsrisiko 

Ährenfusariosen: Kritisches Stadium erreicht

Dresden - In Winterweizen beginnt mit der Blühphase das kritische Stadium für Infektionen mit Ährenfusariosen. Neben dem Weizen sind auch Durum und Triticale gegenüber Ährenfusariosen stärker gefährdet.

Triticale Fusarium
(c) proplanta
Mit einem erhöhten Infektionsrisiko ist jedoch nur bei ausreichend Feuchtigkeit in den Beständen zu rechnen, was entsprechend den bisherigen trockenen Witterungsbedingungen nicht gegeben war. Niederschläge oder örtliche Wärmegewitter in den nächsten Tagen können die Situation noch verändern.

Ab ≥2 mm Niederschlag im Zusammenhang mit Temperaturen von ≥17 °C können Ähreninfektionen durch die Ascosporen stattfinden. Beobachten Sie also genau die Witterungsverhältnisse vor Ort, insbesondere bei Risikoschlägen [Vorfrucht Mais oder Winterweizen, nicht wendende Bodenbearbeitung, anfällige Sorte (ab BSA-Einstufung 5)] sowie bei Beständen mit Maisvorfrucht und Bodenbearbeitung mit dem Pflug.

Zu beachten ist, dass die volle Aufwandmenge eines Fusarium wirksamen Fungizides und eine ausreichende Wassermenge erforderlich sind, um Wirkungsgrade von mindestens 50 bis max. 80 % zu erzielen. Der optimale Anwendungstermin liegt zwischen 1 - 2 Tage vor bis 3 Tage nach einem Niederschlagsereignis im BBCH 61 bis 69.

In den Kartoffelbeständen bestanden bisher witterungsbedingt ungünstige Bedingungen für eine Entwicklung und Ausbreitung der Krautfäule. Derzeit prognostiziert das Krautfäuleprognosemodell mit Stand vom 04.06. für alle Wetterstationen und relevanten Auflaufklassen noch keinen Spritzstartbeginn.

Im Rahmen des Krautfäule-Monitorings konnte bisher (Stand 23. Kalenderwoche) auch noch kein Befallsbeginn festgestellt werden. Bei Eintreten einer wechselhafteren Witterung mit örtlichen Niederschlägen und Wärmegewittern ist örtlich mit einem Ansteigen der Infektionsgefahr durch die Krautfäule (Phytophthora infestans) zu rechnen. Kontrollieren Sie Ihre Kartoffelschläge auf Primärherde bzw. Frühinfektionen.

Quelle: Dr. Michael Kraatz / LfULG Dresden
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