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23.05.2008 | 15:23 | Reisinstitut WARDA  

Afrikanisches Reisinstitut kritisiert Importabhängigkeit

Nairobi/Cotonou - Das Afrikanische Reisinstitut WARDA in Cotonou in Benin hat die Abhängigkeit des Kontinents von Importen des Grundnahrungsmittels aus Asien als «Rezept für ein Desaster» kritisiert. Im Schnitt importierten afrikanische Länder 40 Prozent ihres Reisverbrauchs.

Reisforschung
(c) proplanta
Einige westafrikanische Länder wie Senegal seien sogar zu 80 Prozent von Reiseinfuhren abhängig. Zwar sei die Produktion von Reis in Westafrika, dem wichtigsten Anbaugebiet des Kontinents, seit 2000 um jährlich 5,1 Prozent gestiegen, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Studie des Instituts weiter. Dieses Wachstum hielt jedoch nicht Schritt mit dem Verbrauch, der im gleichen Zeitraum um 6,5 Prozent stieg.

«Reisimporte nach Afrika machen ein Drittel des weltweit gehandelten Reis aus», errechnete WARDA-Chef Papa Abdoulaye Seck in der Studie. Im Jahr 2006, als Reis noch nicht den derzeitigen Rekordpreis erzielte, betrugen die afrikanischen Importkosten den Angaben zufolge mehr als zwei Milliarden Dollar. «Wir haben schon seit den frühen 90er Jahren vor Importabhängigkeit gewarnt», betonte der senegalesische Wirtschaftswissenschaftler Aliou Diagne. «Und wir haben unsere Warnungen 2006 verstärkt, als absehbar wurde, dass die Weltmarktpreise stark ansteigen werden.»

An dem Institut wurden in den vergangenen Jahren neue Reissorten entwickelt, die den afrikanischen Klimaverhältnissen besser angepasst sind. In einem 2005 auf fünf Jahre angelegten Projekt werden die neuen Sorten in mehreren Ländern erprobt. Das Projekt «Neuer Reis für Afrika», das unter anderem von der Afrikanischen Entwicklungsbank, der japanischen Regierung und den Vereinten Nationen unterstützt wird, gilt als vielversprechend: So erzielte Guinea mit den neuen Sorten im vergangenen Jahr die höchste Ernte seiner Geschichte. Zudem wird den Angaben zufolge nun 70 Prozent des Reisverbrauchs aus heimischem Anbau gedeckt. (dpa)
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