16.04.2009 | 02:36 | Praxis-Tipp
Aktueller Rat: Pflanzenbau - N-Düngung zum SchossenDresden - In diesem Frühjahr setzte das Wachstum etwas verspätet ein. Überdurchschnittliche Niederschläge im März führten auf leichten Böden zu N-Verlagerungen. |
(c) proplanta Zudem ließen sie eine Befahrbarkeit der Böden vielerorts nicht zu, so dass die 1. N-Gabe oft verspätet ausgebracht werden konnte. Sie ist daher noch nicht überall zur Wirkung gekommen. Die warme Witterung seit Ende März beschleunigte die Entwicklung der Winterungen.
Sichere Aussagen zum N-Ernährungszustand des Getreides und zum Düngebedarf ermöglicht der Nitrat-Schnelltest oder der N-Tester. Besonders wird empfohlen, diese einfach zu handhabenden Tests möglichst ab Schossbeginn mehrfach durchzuführen, um so eine ausreichende Nährstoffversorgung abzusichern. Auf diese Weise können die N-Bereitstellung aus dem Boden und die Wirkung der bereits verabreichten N-Menge erfasst werden. Sobald die Pflanzenbestände einen erkennbaren N-Bedarf anzeigen, sollte gezielt gedüngt werden.
Allerdings ist in bereits kräftigen Beständen eine weitere Förderung durch ein zu zeitiges und zu reichliches N-Angebot zu Beginn des Schossens zu vermeiden. Derartige Bestände haben einen hohen Wasserbedarf, der bei Trockenheit vor allem auf leichten Böden oft nicht abgedeckt werden kann. In üppigen Beständen ist es günstiger, die Schossergaben erst im Zwei-Knoten-Stadium oder später zu applizieren. Dadurch wird der Aufbau unnötig dichter, trockenstressempfindlicherer Bestände vermieden. Das gilt besonders für Standorte mit geringer Nutzwasserkapazität und für Gebiete mit häufiger Vorsommertrockenheit.
In dünnen Beständen mit nicht ausreichender N-Versorgung sollte die N-Düngung bereits zu Beginn des Schossens ausgebracht werden. In der Regel sollten 30 bis 80 kg N/ha im Ein- bis Zwei-Knotenstadium verabreicht werden.
Zur Sicherung einer ausgeglichenen N-Versorgung der Getreidebestände innerhalb eines Schlages hat sich die sensorgestützte, teilschlagspezifische N-Düngung bewährt und wird ausdrücklich empfohlen. Vor allem auf großen heterogenen Schlägen führt dies zu ökonomischen und ökologischen Vorteilen.
Bei Anwendung von stabilisierten N-Düngern ist das Zusammenfassen der 2. und 3. N-Gabe möglich. Diese Gabe ist während des Schossens auszubringen. Gerade in Jahren mit Trockenheit während des Ährenschiebens/Blüte kann die zeitlich in das Schossen vorgezogene Spätgabe zu einer besseren N-Versorgung beitragen.
Quelle: Dr. Albert/ LfULG Sachsen
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