Ausschlaggebend für dieses Ergebnis sind die extreme Frostperiode im Februar mit zum Teil erheblichen Auswinterungsschäden u. a. in Hessen und Rheinland-Pfalz sowie die teilweise unzureichende Wasserversorgung im Frühjahr.
Die Wintergerste- und
Rapsernte ist mittlerweile beendet. In Süd- und Westdeutschland ist auch der Weizen zum überwiegenden Teil eingebracht, während in Nord- und Nordostdeutschland die Bestände noch zu einem hohen Prozentsatz auf dem Halm stehen. Die Qualitäten fallen bezogen auf das gesamte Bundesgebiet im Regelfall durchschnittlich bis gut aus. In verschiedenen Regionen zeichnet sich aber gerade beim Weizen eine Tendenz zu niedrigeren Proteinwerten ab.
Nach den aktuellen Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes von Ende Juli 2012 wurde die Getreideanbaufläche im Vergleich zum Vorjahr um knapp 10.000 ha bzw. 0,1 Prozent leicht ausgedehnt. Die diesjährige
Getreideernte von 44,2 Mio. t übertrifft das Vorjahresergebnis um rund 5,4 Prozent. Beim Weizen wird eine Erntemenge von insgesamt 22,3 Mio. t erwartet. Bei der Gerste schätzt der
DRV die Ernte auf insgesamt 10,2 Mio. t.
Der
Winterraps hat trotz der teilweise widrigen Witterungsbedingungen in der vergangenen Vegetationsperiode positiv überrascht. Der DRV schätzt den bundesweiten Durchschnittsertrag auf 38,7 dt/ha. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies über 9 dt/ha oder gut 32 Prozent mehr. Bei einer Anbaufläche von 1,3 Mio. ha erwartet der DRV eine Gesamtmenge von gut 5 Mio. t. Damit wird das Vorjahresergebnis von 3,8 Mio. t um mehr als 31 Prozent übertroffen.
Die Genossenschaften stehen in der Vermarktungskampagne vor großen Herausforderungen. Geringere Ernten aufgrund von Auswinterungen bzw. Trockenheit u. a. in den USA, Russland und der Ukraine lassen die globalen Versorgungsbilanzen enger werden. Darüber hinaus wirken sich die Unsicherheiten auf den Finanzmärkten auf die Rohstoffmärkte aus. Insgesamt haben sie in den vergangenen Wochen zu großen Preissprüngen an den Warenterminmärkten geführt. Prognosen zur weiteren Entwicklung der Getreide- und Ölsaatenpreise sind mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. (drv)