Wie aus dem aktuellen Bericht der Londoner Experten hervorgeht, dürfte die
Weizenproduktion 2019/20 im Vergleich zur laufenden Saison bei normalen Witterungsverläufen um 14 Mio. t oder 2 % auf 751 Mio. t steigen. Damit würde der fünfjährige Durchschnitt um 1 % übertroffen. Begründet wird diese Vorhersage unter anderem mit voraussichtlich höheren Erträgen. Außerdem dürfte die globale Weizenfläche für die Ernte 2019/20 laut den IGC-Projektionen um 1,9 Mio. ha oder 0,9 % auf 220,1 Mio. ha ausgedehnt werden.
Im Einzelnen rechnet der Getreiderat für das Weizenareal in der EU-28 mit einer Ausweitung um 1,2 Mio. ha oder 4,6 % auf 26,6 Mio. ha. Das wäre ein Dreijahreshoch. Die Fachleute begründen dies mit den recht attraktiven Weizenpreisen und der witterungsbedingten Einschränkung des Rapsareals. Durch die jüngsten Niederschläge nach dem trockenen Herbst in den nördlichen EU-Ländern hätten sich hier die Bedingungen für die Entwicklung der Kulturen allerdings verbessert, berichtet der Getreiderat.
Die größte Ausdehnung des Weizenanbaus erwartet der
IGC indes für Australien. Dort werden die Farmer nach Einschätzung der Fachleute für die kommende Saison auf 11,8 Mio. ha Weizen säen; das wären 1,8 Mio. ha oder 18,4 % mehr als 2018/19. Derweil rechnen die Experten für Russland mit einem Zuwachs um 200.000 ha oder 0,8 % auf 27,2 Mio. ha. Dort schütze eine Schneedecke die Pflanzen ausreichend vor den inzwischen deutlich niedrigeren Temperaturen. Ähnlich sei die ackerbauliche Lage in der Ukraine. Dort hätten die Landwirte nach vorläufigen amtlichen Erhebungen die Weizenfläche ebenfalls um 200.000 ha ausgedehnt, und zwar auf 7,1 Mio. ha.
Wie der IGC mit Blick auf Nordamerika ausführte, dürfte das Weizenareal in Kanada um 500.000 ha oder 4,9 % auf 9,4 Mio. ha eingeschränkt werden. Derweil wird für die USA mit einer Ausdehnung um 100.000 ha oder 0,1 % auf 16,1 Mio. ha gerechnet.