Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

20.10.2018 | 12:26 | Weinlese 2018 

Moselwinzer lassen sich die Laune vom Preis nicht verderben

Pünderich - Die Moselwinzer haben in diesem Herbst die größte Ernte seit 16 Jahren eingefahren.

Moselwein
(c) proplanta
Mit einer geschätzten Menge von mehr als einer Million (1,026) Hektolitern falle sie fast doppelt so hoch aus wie im Vorjahr, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Vereins Moselwein, Henning Seibert, am Freitag in Pünderich (Kreis Cochem-Zell). Eine leicht größere Erntemenge (1,027 Millionen Hektoliter) hatten die Winzer an Mosel, Saar und Ruwer zuletzt 2002 in die Keller gebracht. Die Ernte sei auch mit Blick auf die Qualität «hervorragend». Seibert: «Es war ein außergewöhnliches Jahr.»

Vor allem nach der Mini-Ernte des vergangenen Jahres sei es für die Winzer wichtig gewesen, dass wieder Wein in die Keller komme, sagte der Geschäftsführer von Moselwein, Ansgar Schmitz. 2017 war mit 534.000 Hektolitern als kleinste Ernte der vergangenen 50 Jahre in die Weinbaugeschichte eingegangen. Der 2018er biete die ganze Bandbreite von Qualitätswein bis Trockenbeerenauslese in hohen Qualitäten. «2018 wird uns noch lange in Erinnerung bleiben», sagte Schmitz.

Allein die Entwicklung am Fassweinmarkt trübe die gute Stimmung, teilte der Weinbauverband Mosel mit. Wurden in 2017 für Moste der Sorten Elbling und Müller-Thurgau 110 bis 120 Euro je Hektoliter gezahlt, liege der Preis derzeit bei 70 Euro je Hektoliter. Beim Riesling fiel der Preis von 150 Euro im Vorjahr auf 90 bis 100 Euro. Das Anbaugebiet Mosel ist mit einer Rebfläche von rund 8.600 Hektar deutschlandweit das fünftgrößte. Es erstreckt sich von Perl im Saarland bis nach Koblenz.

Auch bundesweit floss im Herbst deutlich mehr als in den Vorjahren in die Fässer. Nach Angaben des Deutschen Weininstituts in Bodenheim wird die Erntemenge aller Anbaugebiete vorläufig auf 10,7 Millionen Hektoliter geschätzt. Es ist die höchste Erntemenge seit 1999: Sie liegt 23 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre.
dpa/lrs
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Situation im Obst- und Weinbau nach Frost katastrophal

 Globale Weinerzeugung auf 60-Jahrestief

 Spätfröste: Winzer im Saarland befürchten geringere Ernte

 Weinbauern nach Minusgraden: Ernte 2024 größtenteils passé

 Schutz vor Frostschäden: Winzer entzünden Feuer in Weinbergen

  Kommentierte Artikel

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen