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04.06.2011 | 15:14 | Blattläuse 

NRW klebt

Bonn - Scharen von Blattläusen verschiedenster Art an Rosen, Stauden, Sträuchern und Bäumen zerren zurzeit an den Nerven vieler Gartenbesitzer.

Blattläuse
(c) proplanta
Grund für die Plage ist nach Angaben der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen die lang anhaltende Trockenheit und Wärme.

Die lästigen Pflanzenparasiten bevorzugen vor allem die Triebspitzen. Denn hier können sie ihren Rüssel besonders leicht einstechen, um den eiweiß- und zuckerhaltigen Inhalt des Leitungssystems der Pflanzen aufzusaugen. Der nährstoffreiche Pflanzensaft enthält alles, was Blattläuse zum Leben benötigen. Da der Saft aber mehr Zucker enthält als die Blattläuse selbst benötigen, scheiden sie den überschüssigen süßen Pflanzensaft sofort wieder aus. So überzieht er in kürzester Zeit zum Beispiel Gartenmöbel oder frisch gewaschene Autos mit einer klebrigen Oberfläche. Die Pflanzen werden durch den Blattlausbefall unansehnlich, absterben werden sie davon in der Regel aber nicht.

Da es reichlich junge Triebe gibt, können sich die Blattläuse besonders stark vermehren. Natürlicher Gegenspieler der Blattläuse sind Marienkäfer sowie Schwebfliegen- und Florfliegenlarven. Dort, wo viele Nützlinge vorkommen, werden die Blattläuse meist in Schach gehalten. Vor allem der inzwischen in unseren Breiten heimische Asiatische Marienkäfer verputzt Blattläuse in großen Mengen.

Wichtigste Methode zur Blattlausbekämpfung im Hausgarten ist nach Aussage der Landwirtschaftskammer die Schaffung optimaler Lebensräume für nützliche Insekten. In einem artenreich bepflanzten Garten stellen sich die natürlichen Gegenspieler der Blattläuse recht zuverlässig ein. Bei geringem Befall können Gartenbesitzer die saugenden Plagegeister abstreifen oder mit dem Gartenschlauch von den Blättern spülen. Auch ein kräftiger Regenschauer schwemmt viele Blattläuse davon. Nur bei einem extremen Massenbefall sollte der Hobbygärtner Pflanzenschutzmittel einsetzen. Hierbei ist aber unbedingt darauf zu achten, dass ein nützlingsschonendes und bienenungefährliches Präparat verwendet wird, damit nicht auch die Nützlinge geschädigt werden. (lwk-nrw)
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