Innerhalb der EU-Staaten läuft eine rege Diskussion über die Optionen für eine Reform der Gemeinsamen
Agrarpolitik (GAP) und deren finanzielle Ausstattung, Ende April endet die siebenjährige Übergangsfrist für Bürger jener acht Staaten, die der Union am 01.05.2004 beigetreten sind, für sie wird der Arbeitsmarkt geöffnet und Mitte Juni tritt das neue EU-Pflanzenschutzmittelpaket in Kraft.
Welche Auswirkungen das mittel- und unmittelbar für die österreichische Land- und Forstwirtschaft hat, darüber informierten Experten der zuständigen Ministerien unter dem Vorsitz von Franz Windisch, Vorsitzender des LK-Ausschusses für Sonderkulturen, beim ersten "Gemüsebautag" im Rahmen der Wintertagung des Ökosozialen Forums in Wien. Ferner wurde nicht nur der europäische Gemüsemarkt näher beleuchtet, sondern ebenso die Trends am selbigen aus Sicht der Konsumenten.
Bisherige Marktordnungs-Maßnahmen dürften weitergeführt werden
In der Debatte um die Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2013 gebe es derzeit kaum konkrete Aussagen zum Obst- und Gemüsebereich. Das sei aber vor dem Hintergrund der bisherigen Entwicklung des Sektors und angesichts der Schwerpunkte der geltenden spezifischen Marktordnung - mit einer Stärkung der Erzeugerorganisationen (EO), der Förderung umweltgerechter Produktionsweisen, der Ökologisierung der Vermarktung, einer marktorientierten Produktionsplanung und einem eigenständigen Krisenmanagement durch die EO’s sowie einer weitgehenden Harmonisierung der Fördermaßnahmen mit der Ländlichen Entwicklung - durchaus nachvollziehbar, erläuterte Michaela Schwaiger, Leiterin der Abteilung Obst, Gemüse,
Sonderkulturen im BMLFUW.
Viele Zielsetzungen für die
GAP nach 2013 seien also bereits in der Marktordnung für Obst und Gemüse fest verankert. Rein technisch würden so knapp nach der letzten Reform auch entsprechende Daten über mögliche Ansatzpunkte für weitere Überarbeitungsschritte fehlen. Dazu müssten die EO erst für alle laufenden Operationellen Programme Zwischenevaluierungen der Jahre 2011/12 vornehmen. "Grundsätzlich gehen Vertreter der
EU-Kommission und anderer betroffener Organisationen (z. B. COPA/COGECA) von einer Fortführung der bisherigen Maßnahmen aus", so die Expertin.