(c) proplanta Die teils aggressive Pflanze hat jedoch auch eine musikalische Seite: Aus ihren Halmen lassen sich Panflöten und Blätter für Blasinstrumente herstellen. Im Nutzpflanzengarten der Universität Bonn ist die ungewöhnlich imposante Grasart zu bestaunen.
Das Spanische Rohr (Arundo donax) wird auch als Pfahlrohr oder Riesenschilf bezeichnet. Es gehört zu den Gräsern, wird bis zu sechs Meter hoch und ist sehr schnellwüchsig.
Im Mittelmeergebiet gehört es zu den häufigsten Arten, aber auch bei uns ist es bedingt winterhart. Die natürliche Verbreitung ist nicht bekannt, da es schon seit der Antike vom Menschen genutzt und verbreitet wurde.
Möglicherweise stammt es urspünglich aus Ostasien oder Indien. Heute ist es weit verbreitet und kommt auch in tropischen und subtropischen Ländern der Alten und Neuen Welt vor.
Häufig tritt das Spanische Rohr invasiv auf, d.h. es verdrängt die einheimischen Arten und wird daher z.B. in den USA aktiv bekämpft. Wo sich das kräftige Rhizom einmal festgekrallt hat, ist es aber schwer zu entfernen.
Das Spanische Rohr wurde oder wird noch vielfältig genutzt, z.B. für Schattendächer über Terrassen, als Windschutz und teilweise auch zum Flechten.
Eine besondere Bedeutung haben die Halme aber für Musikinstrumente: Die Pfeifen der Panflöten bestanden früher und bestehen teilweise sogar auch noch heute aus ihnen. Auch die Rohrblätter von Blasinstrumenten wie Dudelsack, Fagott, Klarinette, Krummhorn, Oboe und Saxophon werden aus ihnen hergestellt.
Als Futtermittel sind nur die jungen Blätter geeignet. Da es so schnellwüchsig ist, werden zurzeit auch Versuche unternommen, es als Energiepflanze zu testen. (PD)
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