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23.09.2014 | 06:13 | Getreideernte 2014 

Ukraine erwartet Spitzen-Ernte trotz Russland-Konflikt

Kiew - Trotz des Konfliktes im Osten des Landes zeichnen sich in der Ukraine ein Spitzenernteergebnis und ein relativ hoher Getreideexportüberschuss ab.

Getreideernte Ukraine 2014
(c) proplanta
Das Wirtschaftsministerium in Kiew geht derzeit von einer Erntemenge von 59,9 Mio. t Getreide einschließlich Körnermais aus, wobei die Produktion auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim nicht enthalten ist.

Noch in der Vorwoche war bei einem in Paris veranstalteten „Ukrainischen Getreide-Tag“ das mögliche Aufkommen von einer Vertreterin des Wirtschaftsressorts auf 58,5 Mio. t veranschlagt worden. Ein Experte des ukrainisch-russischen Agraranalysen- und Informationsdiensts APK-Inform hatte aber dort bereits von 60,1 Mio. t gesprochen.

Im Vorjahr war die Rekordmenge von 63,05 Mio. t eingebracht worden. Laut der aktuellen Prognose des Wirtschaftsministeriums sollen rund 23,7 Mio. t Weizen, 459.000 t Roggen und etwa 8,9 Mio. t Gerste gedroschen worden sein. Die Körnermaisernte wird auf 25,2 Mio. t geschätzt. Sollten sich diese Zahlen bestätigen, dürfte die Ukraine den Fachleuten zufolge 2014/15 fast 33,7 Mio. t Getreide exportieren können, verglichen mit 32,4 Mio. t in der Saison 2013/14.

Dabei könnten im Einzelnen etwa 11,7 Mio. t Weizen, 4,1 Mio. t Gerste und gut 17,5 Mio. t Körnermais den Weg ins Ausland finden. Bei der Berechnung des Exportpotentials gingen die Marktexperten davon aus, dass sich die statistisch erfassten Bestände an Getreide zum Abschluss der Kampagne wie zu deren Beginn auf gut 7,5 Mio. t belaufen werden.

Bis zum 17. September wurden laut Angaben des Kiewer Landwirtschaftsministeriums 7,1 Mio. t Getreide exportiert; weitere gut 350.000 t waren auf Schiffe verladen. Die mögliche Ausfuhrmenge an Sonnenblumenöl schätzt das Agraressort für das gesamte Wirtschaftsjahr 2014/15 auf rund 3,5 Mio. t, nach fast 4,2 Mio. t im Vorjahr. Dies wird mit dem voraussichtlichen Rückgang der Sonnenblumensaatproduktion um 14,0 % auf etwa 4,0 Mio. t begründet.

Derweil wird den landwirtschaftlichen Betrieben die Herbstbestellung durch deutlich höhere Betriebsmittelkosten erschwert. Wie eine Umfrage von AKP-Inform ergab, verteuerten sich Kraft- und Schmierstoffe sowie Mineraldünger um jeweils 20 % bis 50 %, regional zum Teil noch stärker. Dagegen erhöhten sich die Preise für Saatgut relativ moderat, wobei laut Agrarministerium die Betriebe in allen Regionen mit ausreichend Saatgut zur diesjährigen Herbstkampagne versorgt sind. (AgE)
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