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02.08.2018 | 01:55 | Ernte 2018 
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Unterdurchschnittliche Getreideernte in Baden-Württemberg erwartet

Stuttgart - Wechselhafte Wetterbedingungen im Jahr 2018 gingen am Getreideanbau in Baden-Württemberg nicht spurlos vorüber.

Getreideernte Baden-Württemberg
Unterdurchschnittliche Getreideernte zu erwarten - Baden-Württemberg: Kleinere Erntemengen bei Winterweizen und Wintergerste. (c) proplanta
Nach den Schätzungen der Ernteberichterstatter des Statistischen Landesamtes wird die Getreideernte (ohne Körnermais) im Land vermutlich mit 27,3 Millionen (Mill.) Tonnen (t) um 7 % niedriger ausfallen als im langjährigen Mittel (2012 bis 2017: 29,9 Mill. t), wobei die Erträge je nach Getreideart und den regionalen Wetterbedingungen unterschiedlich ausfallen können.

Der voraussichtliche Ertrag bei Winterweizen wird mit 72 Dezitonnen/Hektar (dt/ha) den Vorjahreswert um 7 % und das langjährige Mittel um 2 % verfehlen. Zusammen mit der verringerten Anbaufläche (−2 %) trägt das dazu bei, dass die Prognosen zur Erntemenge sogar von einem Rückgang um 9 % auf 15,1 Mill. t ausgehen.

Mit Einbußen muss auch bei Wintergerste gerechnet werden. Die Ertragserwartungen liegen mit 67 dt/ha etwa 10 % niedriger als im Vorjahr. Die Anbaufläche wurde leicht ausgeweitet, wodurch 6,0 Mill. t Wintergerste (2017: 6,5 Mill. t) zur Verfügung stehen könnten.

Dagegen wurde Sommergerste von der Trockenheit offensichtlich weniger stark beeinträchtigt. Momentan gehen die Schätzungen von einem Durchschnittsertrag von 56 dt/ha aus. Das wären etwa 1 % weniger als 2017 und eine nur minimale Abweichung zum Schnitt der letzten 6 Jahre. Die Erntemenge an Sommergerste (3,1 Mill. t) könnte gegenüber 2017 um 6 % höher ausfallen, da nach Jahren mit rückläufigen Anbauzahlen die Sommergerstenfläche 2018 um 7 % ausgedehnt wurde.
statistik-bw
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agricola pro agricolas schrieb am 02.08.2018 08:10 Uhrzustimmen(30) widersprechen(13)
Das Ländle Baden-Württemberg, das im Einkommensranking der deutschen Bauern kontinuierlich die rote Laterne trägt, arbeitet sich gerade im aktuellen Dürrekatastrophenjahr in eine Position der Spitzenreiter vor!?

Es ist herrlich, dass einzig Glaube noch immer Bergmassive zu versetzen vermag!!!

Obige statistischen Werte zu verinnerlichen, führt sofort das Gejammere des DBV ad absurdum. Die Dürrekatastrophe existiert mithin alleinig in den Medien, auf unseren Bildschirmen!?

Unsere Bauernscheunen sind also krachend prall, zum Zerbersten gefüllt. Herausragendes Lob an die Vielzahl dieser Bauern: Wie ausgemacht professionell selbige mit der trockensten und damit kürzesten Vegetationsperiode seit Menschengedenken umzugehen wussten. Ein aufgeweckter Bauerngeist kompensiert demnach vollumfänglich die fatalen Auswirkungen des Klimawandels. Ist das nicht absolut hoffnungsverheißend!?

Hinterhältig wären die vorstehenden Einlassungen nunmehr aber, wenn einzig das Ansinnen, der aufnehmenden Hand die Preisvorstellungen zu versüßen, Triebfeder für solche Veröffentlichungen darstellten. - Was bin ich aber wieder einmal extrem misstrauisch!? ;-)

Wie könnte man auch annehmen, die genossenschaftlichen Partner stünden tatsächlich in der unehrenhaften Absicht, fortwährend fresswütig weiteres Bauernkapital zu vereinnahmen!?

Nun, das Statistikamt Baden-Württemberg bestätigt mit seinen Einlassungen zur Ernte jedenfalls die noch euphorischen Prognosen vor Wochen von COPA/COGECA und damit korrelieren schlussendlich auch die derzeitigen Preisvorstellungen, die man uns BAUERN zugestehen will.

Es ist auch wesentlich einfacher, die Gesamtheit der Steuerzahler um eine Dürrenothilfe anzubetteln, die auf den jeweiligen Bauernkonten sowieso nicht ankommt, als sich denn in einer ehrlich transparenten Preisfindung an einem physischen Markt orientieren zu wollen.

So oder so, immer sind und bleiben die Bauern die Dummen; aber keiner rafft das so wirklich.

Deckelt zumindest endlich die Agrarprämien, damit dieses erheblich pervertiert aus den Fugen geratene System endlich ohne großes weiteres Geschrei wieder ins Lot kommt. Der noch willigen Jugend auf unseren Höfen würde man damit einen großen Dienst erweisen, es sei denn es ist agrarpolitisch nach wie vor gewollt, dass reiche Investoren dieses Feld alternativlos besetzen, ...wider der Interessen einer Mehrheit aller Verbraucher im übrigen.
Gegessen wird sodann, was, unter welchen Bedingungen auch immer erzeugt, auf die heimischen Tische kommt...!
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