Im Gegensatz zu dem bereits bekannten Clearfield-Vantiga wurde auf den Wirkstoff Metazachlor verzichtet. Daher ist es wichtig, dass die Unkräuter vollständig aufgelaufen sind, da das Präparat fast ausschließlich über das Blatt wirkt. Bei einer breiten Mischverunkrautung empfiehlt sich die Zugabe von 0,2 l/ha Runway als Mischpartner. Somit steht dem Anwender eine weitere Metazachlorfreie Möglichkeit zur Unkrautregulierung zur Verfügung. Es ist darauf zu achten, dass Clearfield-Clentiga nur in CL-Rapssorten eingesetzt werden darf.
Entscheidend für die Auswahl der Mittel ist die Kenntnis der schlagspezifischen Verunkrautung aus den Vorjahren. Bei einem massiven Auftreten von Raukearten, Hirtentäschel bzw. Ackerhellerkraut besteht die Möglichkeit, Clomazone-haltige
Herbizide (z. B. Colzor Trio, Nimbus CS, Bengala) im Vorauflauf einzusetzen. Um Schäden auf Nichtzielflächen durch den Wirkstoff Clomazone zu vermeiden, müssen die umfangreichen Anwendungsbestimmungen eingehalten werden. Vor allem die festgesetzten Abstände und der sachgerechte Einsatz der Pflanzenschutzgeräte haben großen Einfluss auf die Vermeidung von Spritzschäden.
Empfehlenswert bei einer hohen Storchschnabel-Dichte ist die Anwendung von 2,5 l/ha Butisan Gold. Werden auf der zu behandelnden Fläche nur wenige Kreuzblütler erwartet, kann eine reduzierte Aufwandmenge von Clomazone-haltigen Produkten als Vorlage dienen. Auf Flächen ohne Rauken sollte die reduzierte Vorlage eines Herbizids aus der Metazachlor-Familie (z. B. 1,0 bis 1,5 l/ha Butisan Top bzw. Fuego Top oder 1,25 bis 1,5 l/ha Butisan Gold) erfolgen. Für die Bekämpfung von Ungräsern haben sich einmalige Anwendungen Me-tazachlor-haltiger Herbizide (z. B. Butisan Gold, Fuego Top) im Vorauflauf bzw. frühen Nachauflauf bewährt.
Als Metazachlor-freie Variante kann im Vorauflauf auch das Herbizid Quantum mit dem Wirkstoff Pethoxamid zum Einsatz kommen. Dieses Herbizid ist aber im Vergleich zu Colzor Trio oder Butisan Gold schwächer in der Wirkung gegen dikotyle Unkräuter.
Nach der Vorlage des Basisherbizides gilt es, die weitere Entwicklung des Unkrautbesatzes abzuwarten. Je nach eintretender Situation kann dann ein passendes Nachauflauf-Herbizid angewendet werden oder die zweite Behandlung ganz unterbleiben. Hierfür stehen 0,35 l/ha Effigo, 0,2 l/ha Runway, 1,0 bis 2,0 l/ha Stomp Aqua oder 1,0 l/ha Fox (bzw. in Spritzfolge 0,3/0,7 l/ha Fox) zur Verfügung. Mit diesem zweistufigen Unkrautbekämpfungskonzept lassen sich mittlerweile alle bedeutenden Rapsunkräuter gut kontrollieren.
Für die Umsetzung des Konzeptes muss im Betrieb ein gewisser Aufwand betrieben werden. Auf Flächen mit Ackerfuchsschwanz oder Trespen sollte der Einsatz des Wirkstoffes Propyzamid (Kerb Flo, Cohort, Milestone) zu Vegetationsende bzw. Winterruhe erfolgen. Aufgrund der HRAC-Einstufung K1 ist Propyzamid ein wichtiger Baustein zur Umsetzung eines Antiresistenz-Managements innerhalb der Fruchtfolge.