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05.10.2011 | 19:27 | Waldschutz 

Urwälder von morgen in Thüringen

Erfurt - Der Freistaat kommt seiner Selbstverpflichtung zum Schutz der Biodiversität nach und nimmt morgen 387 Hektar Staatswald aus der forstwirtschaftlichen Nutzung.

Wald
Forst- und Naturschutzbehörden haben die Fläche im Bereich Eisenach, Wartburg-Hohe Sonne gemeinsam ausgewählt. Die gesamte nutzungsfreie Fläche umfasst sogar 434 Hektar: Zu den Staatswaldflächen hinzuzuzählen sind 23 Hektar Totalreservat des Naturschutzgebiets Wartburg-Hohe Sonne und 24 Hektar Wald der Wartburgstiftung. In nutzungsfreien Wäldern dürfen Entwicklungsprozesse wieder weitgehend ungestört ablaufen. Waldbesucher können erleben, wie sich so genannte „Urwaldarten" in und mit ihren Lebensgemeinschaften entwickeln.

„Die Erhaltung der biologischen Vielfalt ist eine der wichtigsten Aufgaben, der wir uns zu stellen haben. Wir nehmen diese Aufgabe ernst und vollziehen Stück für Stück die Vorgabe der Koalitionsvereinbarung", sagte Thüringens Umweltminister Jürgen Reinholz. In der Koalitionsvereinbarung von Oktober 2009 hatten die Thüringer Regierungsparteien unter anderem festgelegt, im Rahmen der Biodiversitätsstrategie der Bundesrepublik Deutschland 25.000 Hektar Wald des Freistaats zur Förderung der Artenvielfalt und des Biotopverbundes aus der forstwirtschaftlichen Nutzung zu nehmen.

Eine Bilanzierung im Frühjahr 2011 hat ergeben, dass in Thüringen derzeit 9.907 Hektar Wald ohne forstwirtschaftliche Nutzung sind, wovon der Nationalpark Hainich die größte Fläche einnimmt. Außerdem konnten im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes Hohe Schrecke 1.000 Hektar alter Wald identifiziert werden, die aus der Nutzung genommen werden sollen. Weitere Flächen sollen bei den geplanten Erweiterungen der Biosphärenreservate Vessertal-Thüringer Wald und Rhön hinzukommen. Ein Flächenvorschlag für den Bereich des unteren Schwarzatals befindet sich in Vorbereitung. (PD)
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