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02.11.2007 | 07:21 | Mykotoxine 
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Strohrotte fördern um Mykotoxinbelastung zu senken

Bonn - Die Landwirte sollten in diesem Jahr besonders darauf achten, das Maisstroh intensiv zu zerkleinern und einzuarbeiten.

Maisstroh
(c) proplanta
Darauf weist das Deutsche Maiskomitee (DMK) angesichts der seit 1. Juli geltenden EU-Mykotoxin-Höchstmengenverordnung hin. Sie schreibt verbindliche Grenzwerte für die Fusarientoxine Deoxynivalenol (DON), Zearalenol (ZEA) und Fumonisine bei Körnermais für die Lebensmittelverarbeitung vor.

Der Wert für DON liegt bei 1750 Mikrogramm pro Kilogramm für unverarbeiteten Mais. Bedingt durch die unterschiedlichen Witterungsbedingungen schwankt die Mykotoxinbelastung von Jahr zu Jahr. 2006 wurden hohe Gehalte gemessen, im trockenen Jahr 2003 fielen die Werte beispielsweise sehr gering aus.

In diesem Herbst könnten die feuchtwarme Witterung und die aufgrund des guten Aufwuchses große Menge anfallenden Strohs den Befall mit Fusarien begünstigen. Daher empfehlen Wissenschaftler ausdrücklich, vorbeugend die ackerbaulichen Möglichkeiten auszuschöpfen. Die Landwirte sollten das Maisstroh und die Maisstoppeln intensiv zerkleinern und einarbeiten, um eine möglichst schnelle und vollständige Strohrotte zu fördern. Auf diese Weise vermindere sich die Masse an organischer Substanz und damit das Erregerpotential. Die wendende Bodenbearbeitung in Kombination mit der Zerkleinerung senkt den Infektionsdruck ganz entscheidend. Bei der Mulchsaat wird die Bodenbearbeitung mit einer Scheibeneggenkombination oder einer Abfolge von Grubber und Scheibenegge empfohlen.

Auch mit der Sortenwahl der Vorfrucht Mais lässt sich das Risiko für einen Befall im Weizen verringern. Mit Hilfe frühreifer Maissorten lässt sich die Rottephase nach der Ernte verlängern. Kurzstrohige Sorten reduzieren die Menge anfallenden Strohs um bis zu drei Tonnen pro Hektar Trockenmasse.

Der Fusarium-Pilz ist ein natürlicher Bodenpilz. Neben anderen Mikroorganismen ist er für den Abbau von Pflanzenresten zuständig. Der Pilz existiert sowohl auf totem als auch auf lebendem Material. Eine große Menge an Maisstoppeln und Maisstrohresten im oder am Boden begünstigt das Auftreten von Fusariosen. Insbesondere die Wurzelballen und die verholzten Teile im Bereich der Stützwurzeln stellen einen idealen Nährboden dar. (DMK)
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Holziholz schrieb am 28.01.2017 10:26 Uhrzustimmen(5) widersprechen(18)
Hi, ich hab mich in den letzten Jahren viel mit der ganzen Problematik Boden und Pflanze beschäftigt. Ich fragte mich, wo liegen die Auslöser der Fusarien usw.? Meine These: Es hängt alles mit der co2Bilanz zusammen. Ich hole mal etwas weiter aus. Ein Baum sei nach Angaben so besonders Klimafreundlich, weil er viel co2 speichert. Solange er gesund ist. Stirbt er dann so langsam ab und bleibt womöglich noch liegen, gibt er das ganze gespeicherte co2 wieder frei. Jede Pflanze funktioniert so. Reift z.B. Getreide ab, verholzt das Stroh auch, genauso wie Maisstroh. Sepp Braun (youTube) sagt, es ist, als würden sie im Juni-Juli ihre Photovoltaikanlage abschalten. In der der Landwirtschaft gibt es noch so viel Handlungsspielraum. Das Stroh ist gebündelte Energie und sollte wieder für die Folgefrucht gespeichert werden. Habe mal gelesen, beim Rübendurchfahren gehen 8-10 kg N verloren. Ich will versuchen, den Boden so wenig und so flach wie möglich zu bearbeiten und mit Zwischenfrucht den ganzen Humus ziemlich weit oben abzulegen, sodaß die Regenwürmer den Boden bis nach oben auflockern müssen und mir dadurch eine Arbeit abnehmen, die ich gar nicht so Bodenschonend verrichten könnte. Humus ist ein Puffer im Boden(Schwamm), Nährstoff- und Wasserspeicher. 2015 war ein sehr trockenes Jahr bei uns mit besonderer Sommertrockenheit. Trotzdem waren meine Erträge in diesem Jahr verhältmäßig stabil. Ich hab auch den Bericht der Vorerntesaat von Zwischenfrucht in stehenden Getreidebestand gesehen und ich glaube, so kann man der Trockenheit einen Streich spielen. Also wie war das nochmal. Das Getreide reift ab, der Bestand lichtet sich, es wird also Energie freigegeben, Unkräuter haben jetzt dann die Möglichkeit aufzulaufen und ungenutzte Nährstoffe an sich zu reißen. Mit der Zwischenfrucht sollte es möglich sein, die Unkräuter eine Zeit lang gut zu unterdrücken. Bekämpfen kann ich sie dann im Herbst mechanisch wieder, wenn die co2-Werte wieder niedriger sind und hab dann, wenn´s klappt ne gute Humusbilanz und einem möglichst RASCHEM Abbau von Ernteresten. Erst dachte ich, das ist doch rechnet sich doch nicht! Doch der Aufwand des Zwischenfruchtsaatgutes ist minimal, daß dadurch die Vorteile den Nachteile überwiegen. Als Landwirt hat man sowieso ständig Risiken. Was bietet sich dadurch: - Nährstoffspeicher und niedrigere Nitratwerte(?) - Humusbilanz positiv = höhere Erträge mit weniger Düngegaben - Wasserhaushalt keine Verschlämmung und Bodenabtrag - Erosionsschutz - Sauerstoffausgleich besser im Boden - TRAGFÄHIGERE Böden Also wenn Maisstroh untergepflügt wird, ist zwar das Fusariumrisiko zwar geringer, jedoch die Strohmasse ist nur nach unten verlagert. Hab auch noch gelesen, wenn Biokohle mit Mist und sonstigen Resten vermischt wird, geht der Rotteprozess viel schneller als bei normalem Kompost. Wegen des Kohlenstoffgehaltes.
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