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21.04.2011 | 08:24 | Wirtschaftsdüngerausbringung 

Ammoniakemissionen weiter vermindern

Bonn - Rund 4.000 landwirtschaftliche Betriebe in Nordrhein-Westfalen erhalten in diesen Tagen Post vom Statistischen Landesamt:

Wirtschaftsdünger
(c) proplanta
Im Rahmen der Bodennutzungshaupterhebung 2011 werden die Landwirte zur Ausbringung und Einarbeitung von Wirtschaftsdüngern und Biogas-Gärresten im Jahr 2010 befragt. Wie der Rheinische Landwirtschaft-Verband dazu mitteilt, sei diese Erhebung durchaus im Interesse der Landwirtschaft.

Die Daten über die genutzte Ausbrin­gungstechnik für flüssige Wirtschaftsd­ünger, die Ausbringungszeiträume und die Zeit der Einarbeitung sollen ein realistisches Bild über die Praxis in den Betrieben ergeben. Die Berichterstattung gegenüber der EU habe dagegen bisher auf Annahmen und Hochrechnun­gen mit stark veralteter Datenbasis beruht. Der RLV geht davon aus, dass die in den Betrieben angewendete fachliche Praxis geringere Emissionen zur Folge haben wird, als es die derzeit in der Statistik verwendeten Daten wider­spiegeln. Daher sollte die Erhebung trotz des Aufwan­des unterstützt werden.

Hintergrund der Erhebung ist nach RLV-Angaben die im Jahr 2000 verabschiedete europäi­sche Richtlinie über natio­nale Emissionshöchstgrenzen für bestimmte Luftschadstoffe (NEC-Richtlinie), bei der eine Ober­grenze für Ammoniak-Emissionen festgelegt wurde. Die für Deutschland festgelegte Obergrenze in Höhe von 550.000 t Ammoniak könnte nach aktuellen Prognosen verfehlt werden, weshalb von der EU-Kommission die Einleitung eines Klageverfahrens angedroht werde.

Der Berufsstand habe vor Verabschiedung der NEC-Richtlinie das Zustandekommen der Emissionshöchstgrenzen in Frage gestellt, hebt der RLV hervor. Zu­sammen mit dem Deutsche Bauernverband fordere man nach wie vor, die Vergleichbarkeit der Berichterstattung der Emissionsdaten und die für die einzelnen Mitgliedstaaten festgeleg­ten Höchstgrenzen zu überprüfen. Anders als häufig dargestellt, hätten durch eine effizientere und emissionsmindernde Produktion seit 1990 die Ammoniak-Emissionen bereits um mehr als 23 % gesenkt werden können, weitere Verbesserungen seien abzusehen.

Der RLV bitten die ausgewählten Landwirte um Unterstützung der Befragung und um zeit­nahe Rückgabe der Fragebögen an den Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen. Um die Belastung für die landwirtschaftlichen Betriebe möglichst gering zu hal­ten, werde die Erhebung nicht bei allen Betrieben durchgeführt, sondern nur bei einer reprä­sentativen Auswahl. Datenschutz und statistische Geheimhaltung sind nach Angaben des Statistischen Landesamtes - wie bei allen Erhe­bungen der amtlichen Statistik -umfassend gewährleistet. Alle Angaben würden streng ver­traulich behandelt und ausschließlich in anonymisierter Form für statistische Zwecke ausge­wertet. (rlv)
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