Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

23.02.2009 | 05:04 | Pflanzenschutz 

Neues EU-Pflanzenschutzrecht auf Obstbautag in Hettstedt diskutiert

Hettstedt - Mit der Neuregelung des EU-Pflanzenschutzrechts wird sich der Bedarf an der Beratung und Betreuung landwirtschaftlicher Unternehmen erhöhen.

Pflanzenschutzmittel
(c) proplanta
Darauf verwies Landwirtschaftsministerin Petra Wernicke am Mittwoch in Hettstedt bei den Obstbautagen Sachsen-Anhalt 2009. Die Zeit bis zum Inkrafttreten dieser Regelungen in zwei Jahren muss von allen Betroffenen gut genutzt werden, um die dann geltenden Bedingungen erfolgreich bewältigen zu können. Sie betont, das ist nicht nur eine Aufgabe der staatlichen Stellen. Diese würden aber als Ansprechpartner für die landwirtschaftlichen Unternehmen bereitstehen. Die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern beim Pflanzenschutzdienst in den Ämtern für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) habe sich bereits in der Vergangenheit bewährt. Im ALFF Süd sei deshalb erst vor kurzem die Stelle des Spezialbraters für Pflanzenschutz im Wein-, Obst- und Gemüseanbau wieder besetzt worden, so die Ministerin.

Wernicke hat die Neuregelung des EU-Pflanzenschutzrechts als einen tragfähigen Kompromiss bezeichnet. Sie sieht in der nun vorliegenden Verordnung einen Beitrag zur EU-weiten Harmonisierung der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und damit von vergleichbaren Standards. Wernicke: „Die neue EU-Verordnung berücksichtigt den Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt ebenso wie die Interessen einer nachhaltigen Landwirtschaft.“ Sie erinnerte daran, dass es zwischenzeitlich so ausgesehen hatte, als ob der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Frage gestellt werden würde. Die neuen Rechtsvorschriften sicherten den vergleichbaren verantwortungsvollen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf hohem Niveau.

Sie machte deutlich, dass die bestehenden Rechtsvorschriften insbesondere im Hinblick auf die Zulassungsverfahren verbessert und vereinfacht werden. Die neue Verordnung enthalte zwei entscheidende Bewertungsansätze. Dabei werden die Wirkstoffe der Pflanzenschutzmittel Gefahren und Risiko basierend für die Zulassung bewertet. Nach Wernickes Überzeugung wird das dazu führen, dass einige Wirkstoffe künftig nicht mehr verwendet werden dürfen. Es sei aber davon auszugehen, dass die chemische Industrie verstärkt daran arbeiten werde, den Anforderungen an mehr Verbraucher- und Umweltschutz zu entsprechen, so die Ministerin. Wernicke: „Sicherheit muss beim Einsatz von Pflanzenschutzmittel vor allem anderen Vorrang haben."

Die Obstbautage Sachsen-Anhalt 2009 fanden vom 17. bis 18.02.2009 im Kolping-Berufsbildungswerk Hettstedt statt. Sie wurden in Zusammenarbeit der Landesfachgruppe Obstbau Sachsen-Anhalt im Landesverband Gartenbau Sachsen-Anhalt e.V. mit der Martin-Luther-Universität Halle- Wittenberg (Institut für Agrar- u. Ernährungswissenschaften), der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (LLFG) und der Saale Obst Erzeuger- und Absatzgenossenschaft e.G. durchgeführt. (PD)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Gemüsebau - Tierische Schädlingspopulationen breiten sich aus

 Sommergerste: Abschlussbehandlung steht an

 Fusarium-Behandlung in Winterweizen: Ja oder Nein?

 Erste Trichogramma-Ausbringung in Mais im bivoltinen Gebiet!

 Mais möglichst konkurrenzfrei halten

  Kommentierte Artikel

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?