Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

26.07.2015 | 14:30 | Kanzerogenität 

Auswertungen von Glyphosatstudien verteidigt

Berlin - Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat die Vorwürfe wissenschaftlicher Mängel bei der Auswertung von Glyphosatstudien zurückgewiesen.

Glyphosat-Studien Kanzerogenität
(c) Andreas F. - fotolia.com
Anfang dieser Woche hatte die Süddeutsche Zeitung die Bewertung des BfR zur gesundheitlichen Unbedenklichkeit von Glyphosat mit der Begründung in Zweifel gezogen, das Institut habe Leserbriefe von Pfanzenschutzmittelherstellern als Studien mit in die Evaluierung einfließen lassen.

Wie das Bundesinstitut daraufhin klarstellte, stützt sich die Bewertung zunächst nicht auf die entsprechenden Schreiben. Vielmehr habe man, „um auch wissenschaftlich kontroverse Diskussionen zu dem Wirkstoff vollständig abzubilden“, sogenannte „Letters to the editor“ unter den Quellen aufgeführt. Diese seien im Rahmen der wissenschaftlichen Risikobewertung gesichtet worden, für die Gesamtbewertung allerdings nicht entscheidend gewesen.

Des Weiteren handele es sich hierbei nicht um Leserbriefe, wie sie aus Zeitschriften und Magazinen bekannt seien, sondern um wissenschaftliche Kommentare oder Kurzberichte aus Fachzeitschriften, stellte die BfR klar. Diese seien den jeweiligen Redaktionsrichtlinien entsprechend nach fachlicher Prüfung angedruckt worden und daher zitierfähig.

Konkret legte das BfR dar, dass zu den mehr als 1.000 wissenschaftlichen Publikationen, Originalstudien und anderen wissenschaftlichen Quellen zur Einschätzung der Stoffeigenschaften auch 92 Quellen zur Einschätzung der Kanzerogenität von Glyphosat gehört hätten. Diese hätten unter anderem elf gesetzlich geforderte Originalstudien von den Antragstellern, der „Glyphosat Task Force“, 49 in wissenschaftlichen Zeitungen im Kreuzgutachten bewertete Publikationen sowie 15 „Letters to the editor“ umfasst. Insgesamt 13 dieser Kommentare seien von Universitäten und Forschungseinrichtungen verfasst worden, zwei von Seiten der Industrie. (AgE)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Was tun gegen Pilzkrankheiten im Gemüsebau?

 Gemüsebau - Tierische Schädlingspopulationen breiten sich aus

 Sommergerste: Abschlussbehandlung steht an

 Bund-Länder-Streit um Glyphosat

 Fusarium-Behandlung in Winterweizen: Ja oder Nein?

  Kommentierte Artikel

 Mehr Tote bei weniger Unfällen

 Union Schuld an schwerster Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten

 Bundesbeauftragte fordert Nachbesserungen bei Tierschutz in Ställen

 EU-Agrarsubventionen veröffentlicht - Das sind die Top-Empfänger 2023

 Geld wie Heu - Geht auf den Bauernhöfen wirklich die Post ab?

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?