Ährenfusariosen können Ertragsverluste und Qualitätseinbußen sowie eine erhöhten Mykotoxinbelastung des Erntegutes verursachen. Das Aufquellen der Perithecien (Fruchtkörper des Pilzes) auf den Vorfrucht-Stoppelresten von Mais und Getreide wird durch feuchte Witterungsbedingungen begünstigt, so dass bei niederschlagsreicher feuchter Witterung von einem hohen Ascosporenflug auszugehen ist.
Auf jeden Fall besteht für Risikoschläge [Vorfrucht Mais oder Winterweizen, nicht wendende Bodenbearbeitung, anfällige Sorte (ab BSA-Einstufung 5)] eine erhöhte Infektionsgefahr. Das gilt auch für Maisvorfrucht und Bodenbearbeitung mit dem Pflug.
Kritisch kann es jedoch in diesem Jahr auch für weniger gefährdete Bestände mit Sorten ab einer Einstufung von BSA-Note 5 wie z. B. - Rapsvorfrucht / pfluglose Bestellung, Sorte JB Asano werden. Der optimale Behandlungstermin liegt zwischen 1 - 2 Tage vor bis 3 Tage nach einem Niederschlagsereignis im BBCH 61 bis 69, bei Temperaturen ab 16 °C.
In den Regionen mit wechselhafter Witterung und stärkeren Niederschlägen herrschen in Kartoffeln optimale Infektionsbedingungen für die
Krautfäule (
Phytophthora infestans) vor. Kontrollieren Sie Ihre Kartoffelschläge auf Primärherde bzw. Frühinfektionen. In Abhängigkeit vom Niederschlagsauftreten und der Bodenfeuchte kann der Befallsbeginn auch als Stängelfäule auftreten.
Neben den richtig gesetzten Termin der Erstbehandlung spielt die Wahl der Fungizide eine große Rolle für den Erfolg der
Krautfäule-Bekämpfung. In Jahren mit witterungsbedingt hohem Infektionsrisiko im Frühjahr hat sich der Beginn der Spritzungen mit systemischen Präparaten (
Ridomil Gold MZ,
Epok,
Infinito,
Fantic M WG,
Proxanil +
Ranman Top) oder lokalsystemischen Präparaten (z. B.
Curzate,
Valis M), je nach Befallsdruck in Kombination mit sporiziden Wirkstoffen bewährt.
Wegen der Resistenzproblematik sollten Mittel mit dem Wirkstoff Metalaxyl (
Ridomil Gold MZ oder
Epok) zusammen nur einmal und niemals in reduzierter Aufwandmenge eingesetzt werden. Dabei darf zur Behandlung noch kein Befall im Bestand auftreten, um ein Selektieren resistenter Krautfäulerassen zu vermeiden. Diese Präparate könnten ansonsten ihre ausreichende Wirkung verlieren.
Bei einem bereits vorhandenen Befall muss sofort eine Stoppspritzung durchgeführt werden. In diesem Fall ist der Einsatz eines (lokal) systemischen Fungizides in Tankmischung mit einem sporiziden Kontaktmittel zu empfehlen.
Quelle: Dr. Michael Kraatz / LfULG Dresden
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