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15.05.2015 | 00:01 | Krautfäuleprognose 

Frühzeitig auf Kraut- und Knollenfäule in Kartoffeln achten!

Dresden - In aufgelaufenen Kartoffelbeständen ist auf Erstinfektionen durch die Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) zu achten.

Krautfäulebehandlung
(c) proplanta
Dabei sollte wieder beachtet werden, den Auflauftermin der Kartoffelbestände (mindestens 80 % der Kartoffeln müssen auf dem betreffenden Schlag aufgelaufen sein) zu registrieren. Dieser Termin ist eine wichtige Voraussetzung für die Nutzung der Ergebnisse der Krautfäuleprognose, mit der ein Starttermin für die Krautfäulebehandlung signalisiert werden kann.

Wichtige Infektionsquellen für Erstinfektionen von Kartoffeln mit dem Erreger sind vor allem Hausgärten, Abfallhaufen, Folien- und Frühkartoffeln und in Jahren mit hoher Bodenfeuchte ab dem Pflanzen auch latent infizierte Pflanzknollen. Bei anhaltend feucht-warmer Witterung und ergiebigen Niederschlägen ist auch auf Stängelbefall mit Krautfäule zu achten, der oftmals schwer zu finden ist. Er tritt vor allem dann auf, wenn befallene Knollen in nasse Böden gepflanzt werden und während des Auflaufens stauende Nässe vorhanden ist. Typische Symptome sind zu Befallsbeginn hellbraune, später dunkelbraune Läsionen in Längsrichtung des Stängels.

Für eine erfolgreiche Krautfäulebekämpfung sind der richtige Beginn der Spritzungen, die Anpassung der Spritzfolgen an den Infektionsdruck und die Fungizidwahl die wichtigsten Faktoren. Da bei einem frühen Befall hohe Ertragsverluste möglich sind, kommt dem richtigen Termin der ersten Fungizidmaßnahme eine entscheidende Bedeutung zu. Mit Hilfe von wetter- und schlagdatenbasierten Prognosemodellen, ist eine Optimierung der Bekämpfungsstrategie als Hilfe für den Entscheidungsprozess in der Praxis möglich.

Mit dem Auflaufen der Kartoffelbestände sind auch wieder Kontrollen zum Kartoffelkäferauftreten notwendig. Örtlich wurden erste Käfer gefunden. Wichtig für einen Erfolg bei der Kartoffelkäferbehandlung ist, dass die ersten beiden Larvenstadien behandelt werden. Nutzen Sie dafür das Prognosemodell SIMLEP. Nach Eingabe des Zeitpunktes für den Fund des ersten Eigeleges wird das Auftreten von Jung- und Altlarven sowie die Perioden vorher, in denen mit dem Massenauftreten der Eigelege und Junglarven zu rechnen ist, berechnet. Um der Resistenzbildung vorzubeugen, wird unbedingt ein Wechsel der Wirkstoffe empfohlen.

Hinweise zur Vektorenbekämpfung in Pflanzkartoffeln

Im Kartoffel-Vermehrungsanbau ist auf den rechtzeitigen Beginn der Vektorenbekämpfung zu achten. Während des Frühjahrfluges ist es besonders wichtig, dass die Ansiedlung der Blattläuse in den Beständen, vor allem vor dem Hintergrund der Y-Virus Problematik, verhindert wird. Für die erste Behandlung empfiehlt sich daher ein Pyrethroid, das gleichzeitig auch eine abschreckende Wirkung gegenüber Blattläusen besitzt. Die mit Insektizid gebeizten Pflanzkartoffelbestände besitzen in den ersten Wochen einen gewissen Schutz vor den virusübertragenden Blattläusen.

Quelle: Dr. Michael Kraatz / LfULG Dresden
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