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11.03.2015 | 06:30 | Schweinefleischexporte  
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Schweinefleisch: Selbstversorgungsgrad liegt bei 115 %

Rendsburg - Vor einer generellen Kritik der deutschen Schweinefleischexporte hat der Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein und Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Werner Schwarz, gewarnt. 

Verschmähtes Fleisch
Bei einem Selbstversorgungsgrad von 115 % bei den Schweinen, würden viele Teilstücke exportiert, die in Deutschland nicht mehr gegessen würden. (c) proplanta
Er wies in einem Interview unter Berufung auf heimische Schweinefleischimporteure auf die sehr unterschiedlichen Präferenzen der Verbraucher weltweit hin. Zwar betrage der Selbstversorgungsgrad mit Schweinefleisch in Deutschland rein rechnerisch 115 %, jedoch hätten die hierzulande geschlachteten 60 Millionen Schweine nicht genug Filetstränge und nicht genug Schinkenfleisch.

Der Deutsche esse kein Bauchspeck mehr, keine Pfoten und keine Abschnitte, zitierte Schwarz heimische Fleischimporteure. Das bedeute, bei einem Selbstversorgungsgrad von 115 % bei den Schweinen, würden viele Teilstücke exportiert, die in Deutschland nicht mehr gegessen würden. Gleichzeitig würden Edelteile importiert, weil der Bundesbürger gerne Lendenfleisch esse. „Und da müssen wir auch zu einer ehrlichen Diskussion kommen“, forderte Schwarz. Der DBV-Vizepräsident betonte außerdem den ökonomischen Aspekt als Grundlage der Produktion.

Die Schweinehalter wollten ihre Familien ernähren, ihre Höfe erhalten und diese möglichst an die nächste Generation weitergeben, und zwar wirtschaftsfähig. Da gehöre auch das Geldverdienen dazu, unterstrich Schwarz. Zur Frage nach den Haltungsweisen stellte der Verbandspräsident fest, dass die von Tierschützern geforderte Art „Biohaltung light“ in der konventionellen Schweineproduktion schon ausprobiert worden sei. „Haben wir schon alles gehabt: Großgruppenbuchten auf Kompost oder Stroh, Misttiefstreuställe“, sagte Schwarz. Dies sei nicht abgeschafft worden, weil es so gut gewesen sei, sondern es habe sich nicht weiterentwickelt, weil es hygienisch ein Problem gewesen sei. Schwierigkeiten gab es dem Verbandspräsidenten zufolge bei diesen Haltungsformen auch hinsichtlich der Luftführung und der Ammoniakbelastung. (AgE)
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Kommentare 
Thomas Wengenroth schrieb am 18.03.2015 06:31 Uhrzustimmen(142) widersprechen(208)
Leider fehlt der Quellenhinweis für das Interview. In voller Länge ist es hier zu sehen: http://www.stallbesuch.de/hat-nutztierhaltung-deutschland-eine-zukunft/
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