Ein saisonal steigendes Schlachtschweineangebot trifft auf eine zögerliche Fleischnachfrage am Binnen- und am Weltmarkt; die Folge ist eine europaweite Preiskorrektur nach unten.
In Deutschland setzte die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) am Mittwoch (20.9.) ihre Leitnotierung für Schlachtschweine um 4 Cent auf 1,58 Euro/ kg Schlachtgewicht (SG) herunter. Eine Woche zuvor war bereits ein Abschlag von 8 Cent erfolgt, doch reichte das nicht, um den Markt ins Gleichgewicht zu bringen.
Nach Angaben der VEZG fiel das Angebot schlachtreifer Schweine, dass sie zuletzt auf 107 % bezifferte, so umfangreich aus, dass es den Bedarf der
Schlachter übertraf. Der
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (
BLE) zufolge wurde Mitte September bei den wöchentlichen Schweineschlachtungen wieder die Marke von 1 Million Tiere in Deutschland überschritten.
Auch die
Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) berichtete, dass der aktuelle Preisdruck vor allem vom hohen Angebot ausgehe. Gleichzeitig würden die Fleischhändler über einen schleppenden Absatz klagen, und die Preise für Teilstücke seien ebenfalls rückläufig. In den vergangenen Monaten seien der florierende Drittlandsexport und insbesondere die Verkäufe nach China eine Preisstütze gewesen, so die ISN. Doch sei der Export merklich ins Stocken geraten, auch weil andere Wettbewerber wie die USA mit günstigen Angebotspreisen vermehrt das Geschäft machten.
Nach den starken Notierungsabschlägen würden die Fleischhersteller jedoch von den gesunkenen Einkaufspreisen profitieren und könnten ihre Margen aufbessern. Laut
ISN haben verschiedene
Schlachtunternehmen geäußert, dass nach dem jüngsten Rückgang des Schlachtschweinepreises eine Bodenbildung erreicht sei.