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08.07.2009 | 02:03 | Solarenergie  

Solaranlagen bringen Strom in Afrikas Hütten

Kyela, Tansania/Berlin - In vielen, vor allem ländlichen Regionen Afrikas mangelt es an zuverlässigen Zugängen zu Elektrizität.

Solar
(c) proplanta
Weil den Regierungen der afrikanischen Staaten meist die finanziellen Mittel fehlen, um einen umfassenden Ausbau der Stromnetze zu gewährleisten, setzen sich zunehmend Hilfsorganisationen und private Initiativen für die Energieversorgung ein. Dabei wird vorrangig auf dezentrale erneuerbare Energie-Systeme auf Basis von Wind- oder Sonnenkraft gesetzt.

Das Unternehmen MicroEnergy International (ME) http://www.microenergy-international.com etwa hat sich darauf spezialisiert, den Ausbau von mittels Mikrokrediten finanzierten Anlagen in Entwicklungsländern zu fördern. "ME führt in Ländern wie Bangladesh, Sri Lanka, Äthiopien, Tansania, Uganda oder Jordanien Marktanalysen durch und entwickelt Kooperationen mit Mikrofinanzinstituten. MicroEnergy sorgt dann für den notwendigen Know-how-Transfer in Bezug auf Technologie und Geschäftsmodell, entwickelt die Lieferketten und implementiert die Qualitätsicherung. Wenn nötig und von der Mikrofinanzinstitution erwünscht, tritt MicroEnergy auch als Investor auf. Forschung und Entwicklung und die Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen spielen dabei auch eine wichtige Rolle, denn die Systeme müssen in vieler Hinsicht noch an die örtlichen Gegebenheiten angepasst und verbessert werden", umreißt ME-Sprecherin Diana Ringelsiep im Gespräch mit pressetext die Aufgaben des Unternehmens. Das im Jahr 2002 gegründete Unternehmen arbeitet dazu auch mit Solaranlagenherstellern zusammen.

Im tansanischen Kyela etwa sollen so in den nächsten Monaten 150 bis 250 Solaranlagen installiert werden. Die Anlagen kosten je nach Ausführung umgerechnet zwischen 200 und 500 Euro. "Die Kunden nehmen dazu einen Kredit in entsprechender Höhe auf. Die Rückzahlung stellt dann meist kein Problem dar, da ab dem Zeitpunkt der Installation Kosten für Kerosin oder Batterieladestationen eingespart werden können", erklärt Ringelsiep. Derzeit decken Autobatterien und Kerosinlampen einen großen Teil des privat benötigten Strombedarfs.

Die im Rahmen des ME-Projekts eingesetzten Solaranlagen erbringen eine Stromleistung in der Höhe von 15 Watt (reine Lichtsysteme) bis hin zu 70 Watt (Multimediasysteme). Die Multimedia-Anlagen können für das Aufladen oder den Betrieb von Handys, Radios oder Fernsehern genutzt werden. Allerdings kann falsches Nutzerverhalten die Lebensdauer der Batterien enorm verkürzen. "Die größten Probleme gibt es, wenn Geräte eingesetzt werden, für deren Nutzung das System nicht ausgelegt ist - etwa wenn ein Kühlschrank an ein Lichtsystem angeschlossen wird", betont Ringelsiep gegenüber pressetext. Vor diesem Hintergrund sorgt ME in den entsprechenden Gebieten für ein angepasstes Training von Personal und Kunden und für die Entwicklung von Geschäftsmodellen, die eine langfristige Betreuung der Nutzer und ihrer speziellen Bedürfnisse sichern.

Weitere Informationen über die Arbeit von MicroEnergy in Tansania gibt es hier: http://microenergyinternational.wordpress.com/ (pte)
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