Vor diesem Hintergrund gehe
kein Weg daran vorbei, dass auch die Verbraucher diese Kostensteigerungen
mittragen. Das betonte Udo Folgart, Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes
(DBV) und Vorsitzender des DBV-Milchausschusses bei der Pressekonferenz
anlässlich des 4. Berliner Milchforums mit dem Titel „Milch aus Deutschland:
regional produziert - global gefragt“, das in diesem Jahr mehr als 400
Teilnehmer aus dem In- und Ausland anzog.
Die Milcherzeuger seien laut Folgart
optimistisch: „Sie nehmen die Herausforderungen des Milchmarktes an und
betrachten seine Entwicklung als Chance“, so Folgart. Ebenso optimistisch
äußerte sich der Vorsitzende des Milchindustrie-Verbandes (MIV), Dr. Karl-Heinz
Engel. Vor dem Hintergrund der steigenden Nachfrage auf dem Weltmarkt
prognostizierte er steigende Milchpreise, die aufgrund der deutlich angestiegenen
Produktionskosten aber auch unverzichtbar seien.
DBV-Milchpräsident Folgart betonte zudem, dass ein guter Milchpreis nur dann
möglich sei, wenn der Heimatmarkt verteidigt und gleichzeitig der Exportmarkt
beackert werde. Eine klare Absage erteilte Folgart indes der
„rückwärtsgewandten Entscheidung“ des EU-Parlaments, nach Auslaufen der
Milchquote in 2015 ein neuerliches staatlich verordnetes Milchmengen-Regime
etablieren zu wollen. Folgart hoffe daher, dass im Zuge des anstehenden Trilogs
mit wissenschaftlicher und sachlicher Begründung verdeutlicht werden könne,
dass dieser Vorschlag nicht praktikabel sei. Dagegen begrüßte er, dass das
EU-Parlament dem Kommissionsvorschlag folgte, ein funktionierendes
Sicherheitsnetz fortzuführen.
Hinsichtlich des anstehenden Freihandelsabkommens zwischen der EU und den USA
hob Engel hervor, dass die Milchwirtschaft in erster Linie von offenen Märkten
profitiere. Letztendlich komme es aber darauf an, wie Freihandelsabkommen im
Detail ausgestaltet seien. Auch DBV-Milchpräsident Folgart betonte, dass die
Milcherzeuger solche Handelsabkommen als Chance werten und damit verbundene
positive Effekte nutzen sollten. (dbv)
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