Nach Angaben des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements (EVD) hatten im letzten Winter Bienenverluste einen gravierenden Einschnitt für die Imkerbranche gebracht. Eine Firma - angeblich aus dem Kanton Zug - habe diese Schäden ausgenutzt und den Imkern in der ganzen Schweiz via Internet sogenannte Kunstschwärme angeboten. Auf Nachfrage sei angegeben worden, es handle sich um Schweizer Bienen, vornehmlich aus dem Tessin.
Allerdings habe das Zuger Veterinäramt Verdacht geschöpft, weil die Bildung von Kunstschwärmen in dieser Jahreszeit in der Schweiz gar nicht möglich sei. Laut EVD konnte die Zollfahndung im Verlauf ihrer Ermittlungen illegale Einfuhren über verschiedene unbesetzte Grenzübergänge aufdecken.
Um die Verschleppung von Seuchen oder Parasiten zu verhindern, seien Dutzende der Kunstschwärme vernichtet worden. Durch den illegalen Import von Bienen bestehe ein erhebliches Risiko, dass gefährliche Krankheitskeime und Parasiten eingeschleppt würden, so das EVD.
Die Gefährlichkeit von solchen Parasiten zeige das Beispiel der Varroa-Milbe, die vor rund 25 Jahren aus Asien durch den Import von Bienen eingeschleppt worden sei. Seither müssten die heimischen
Bienenvölker regelmäßig durch die Imker behandelt werden. Die Varroa-Milbe und die durch diese Parasiten begünstigten Krankheitserreger gelten laut EVD als Hauptursache für das Bienensterben. (AgE)