Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
12.06.2009 | 07:05 | Geflügelwirtschaft  

Bio-Eier im Vorteil: Ökologische Erzeugung mit weniger Resistenzen

Bonn - Hennen und Eier aus ökologischer Haltung bergen weniger antibiotikaresistente Keime als solche aus konventionellen Betrieben, da die Tiere nur im Notfall mit herkömmlichen Arzneimitteln wie Antibiotika behandelt werden dürfen.

Bioeier
(c) proplanta
Zunächst kommen pflanzliche und homöopathische Mittel zum Einsatz. Tierärzte der Technischen Universität München haben diese Behauptung von Öko-Befürwortern jetzt in einer Studie, die sie im Auftrag des Bayerischen Staatministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz durchführten, bestätigen können. Sie nahmen in jeweils zehn bayerischen Betrieben mit ökologischer und konventioneller Landwirtschaft über ein Jahr lang insgesamt 400 Bakterienabstriche aus der Kloake der Hühner und sammelten zusätzlich 400 Eier ein.

Daraus isolierten die Wissenschaftler Bakterienstämme und brachten diese mit über 30 verschiedenen Antibiotika zusammen, die in der Hühnerzucht, aber auch als Medikamente für Menschen eingesetzt werden. Das Ergebnis: Die "Bio-Bakterien" waren gegenüber den getesteten Antibiotika signifikant weniger resistent. "Somit leistet die ökologische Tierhaltung nicht nur einen Beitrag zum Tierschutz, sondern trägt darüber hinaus auch wesentlich zur Sicherung der weiteren Wirksamkeit von Antibiotika bei Mensch und Tier bei", sagt der Leiter der Studie Professor Bauer.

Denn die Bakterien werden zwischen Mensch und Tier ausgetauscht. Je mehr resistente Keime wir in uns tragen, umso gefährlicher wird es im Krankheitsfall. Im schlimmsten Fall sind die verfügbaren Antibiotika wirkungslos. Die Wissenschaftler haben außerdem untersucht, ob Hennen und Eier vom Biohof häufiger mit Krankheitserregern infiziert sind als bei der konventionellen Haltung - eine häufig geäußerte Befürchtung, die allerdings in dieser Studie nicht zutrifft. Zwischen Öko- und Normalbetrieben fand sich kein Unterschied. Das Forscherteam ermittelte beispielsweise bei drei Prozent der Kloakenabstriche Salmonellen und bei zwei Prozent Listerien, egal bei welcher Betriebsart. Beruhigend für den Verbraucher: Kein einziges Ei war im Inneren mit Salmonellen verseucht. (aid)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Weniger Eier aus ökologischer Haltung produziert

 Geflügelpest auch am Cospudener See bei Leipzig nachgewiesen

 Hennen in NRW legen 1,45 Milliarden Eier

 Intensivere Kontrollen für Kükentransporte möglich

  Kommentierte Artikel

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung