Mehr als 140.000 Tiere sollen in Kuppentin im Landkreis Ludwigslust-Parchim je Durchgang gemästet werden. Der Antrag sei am Mittwoch beim Verwaltungsgericht Schwerin eingereicht worden, teilte der Bund für Umwelt und Naturschutz mit. Nach seiner Ansicht würde der Ammoniakausstoß der Anlage ein nahes Naturschutzschutzgebiet von europäischem Rang mit Stickstoff belasten. Eine entsprechende Verträglichkeitsprüfung habe es nicht gegeben. Obwohl der
BUND dies seit 2009 im Genehmigungsverfahren gefordert habe, sei die Genehmigung erteilt und mit dem Bau begonnen worden, kritisierte BUND-Landesgeschäftsführerin Corinna Cwielag.
Der Bau der Anlage verstößt nach ihren Worten gegen weitere Rechtsvorschriften. So sei der gesetzliche Mindestabstand zu Wohnhäusern nicht eingehalten worden. Die nächsten Häuser seien nur 300 Meter entfernt. Auch seien schon vorhandene Belastungen durch eine Broilermastanlage mit 71.500 Tierplätzen im Ort nicht eingerechnet worden. Die Abluft von Anlagen mit diesen industriellen Größenordnungen enthalte gesundheitsgefährdende Keime, sagte Cwielag. «Eine Abluftreinigungsanlage soll dennoch nicht eingebaut werden.»
Im zwei Kilometer entfernten Gallin soll eine weitere Anlage für 300.000 Masthähnchen entstehen. Damit laufe die Region Gefahr, zu einem Brennpunkt der industriellen Tierhaltung zu werden, meinte die BUND-Geschäftsführerin. (dpa/mv)