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15.01.2017 | 08:43 | Kükenschreddern 
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Durchbruch beim Sexen von Legehennenküken geschafft

Berlin - Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) will mithilfe «technologischer Spitzenforschung» noch in diesem Jahr das Ende massenhafter Kükentötung einleiten.

Kükenschreddern überflüssig
Jedes Jahr werden massenhaft männliche Küken getötet, weil sie keine Eier legen und nicht genug Fleisch ansetzen. Dies soll nun bald ein Ende haben. (c) proplanta
Auf der Grünen Woche in Berlin werde er ein Demonstrationsgerät vorstellen, sagte Schmidt der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Samstag). Dieses könne das Geschlecht eines Tieres schon weit vor dem Schlüpfen bestimmen, so dass Eier mit männlichen Embryos der Futterverwertung zugeführt werden können. Eier, in denen sich weibliche Küken entwickeln, würden weiter bebrütet.

Bislang werden in Deutschland jedes Jahr fast 50 Millionen männliche Küken direkt nach dem Schlüpfen aus wirtschaftlichen Gründen vergast oder geschreddert, weil sie weder Eier legen noch schnell Fleisch ansetzen. «Ich werde mit aller Kraft weiter daran arbeiten, das Kükenschreddern schnellstmöglich zu beenden», sagte der Minister. «Wir schaffen 2017 den Einstieg in den Ausstieg.»

Ähnlich äußerte sich Schmidt in der Berliner «B.Z. am Sonntag». Bei der Entwicklung eines alternativen Verfahrens zum sogenannten Kükenschreddern sei der «Durchbruch geschafft». Deutschland habe mit dieser Technologie das ethische Problem des Schredderns gelöst.

Schmidt will das Verfahren zum Auftakt der Internationalen Grünen Woche in Berlin (20.-29. Januar) vorstellen. Das Verfahren sei von Wissenschaftlern der Universität Leipzig mit Hilfe von Bundesmitteln entwickelt worden. Die Technologie sorge für weltweites Interesse.

Der Grünen-Agrarexperte Friedrich Ostendorff kritisierte, Schmidt verliere sich wieder einmal in Ankündigungen. Seit zwei Jahren spreche er davon, dass das Kükenschreddern 2017 aufhören solle. «Doch das wird er mit unverbindlichen Technik-Vorführen auf der Grünen Woche nicht erreichen, dafür braucht es verbindliches politisches Handeln und einen konkreten Fahrplan.» Die Amtszeit Schmidts sweien «verlorene Jahre für den Tierschutz».
dpa
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Kommentare 
H. Huber schrieb am 15.01.2017 20:53 Uhrzustimmen(57) widersprechen(128)
Zitat Schmidt: „Dieses (Demonstrationsgerät) könne das Geschlecht eines Tieres schon weit vor dem Schlüpfen bestimmen, so dass Eier mit männlichen Embryos der Futterverwertung zugeführt werden können. Eier, in denen sich weibliche Küken entwickeln, würden weiter bebrütet.“ Was bedeutet „weit vor dem Schlüpfen“? Eier werden 21 Tage bebrütet. Am fünften Tag geschieht die Bildung der reproduktiven Organe. Das Geschlecht wird festgelegt. Bis zu diesem Zeitpunkte passierte dies: Gehirn und das Zentralnervensystem, der Kopf und die Augen entwickeln sich (1. Tag). 2. Tag: Das Herz wird gebildet und beginnt zu schlagen. 3. Tag: Nase, Flügel und Beine werden gebildet. 4. Tag: die meisten Organe sind bereits ausgebildet und sichtbar. Das Gehirn mit seinen großen Augenansätzen ist am auffälligsten. Es geht dann sehr schnell weiter. Also: WANN kann dieses angekündigte „Gerät“ erkennen, ob es sich um ein männliches Küken handelt? Wie beschrieben geht die Entwicklung eines Kükens rasant voran. FRAGE: Ab wann empfindet das Küken im Ei Schmerzen oder fühlt/erleidet, dass es stirbt? Ist die Aussage: „… so dass Eier mit männlichen Embryos der Futterverwertung zugeführt werden können“, ggf. genauso zu werten, wie das Kükenschreddern? Geschieht es nur diskreter, weil noch in der Schale? Auch bei dieser Methode muss gewährleistet sein, dass die ungeborenen männlichen Küken nicht unnötig leiden. Es interessiert mich sehr, ob diese angeblich so geniale Maschine ein männliches Küken erkennen kann, bevor es lebt – und was ist die Definition für LEBEN bei Küken? Wenn nichts anderes erreicht wird als eine optische Vertuschung des Tötens lebender Küken bzw. bereits leidensfähiger, Schmerz empfindender Embryos, dann braucht eine solche Maschine gar nicht erst als Errungenschaft angepriesen zu werden!
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