«Der, der heute preisorientiert einkauft, wird künftig mehr Geld ausgeben müssen für Eier», sagte der Geschäftsführer des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft, Thomas Janning, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Handelsketten wie
Aldi sowie Edeka Südwest und Nordbayern wollen nach Verbandsangaben Eier aus Käfighaltung aus dem Verkauf nehmen und auf Eier aus Boden- und Freilandhaltung umsteigen. «Die Welt» und die «Berliner Morgenpost» berichteten, auch Plus, Norma und Tegut hätten dies vor.
Spätestens Ende 2009 ist die herkömmliche Käfighaltung in Deutschland verboten. Der Bund hatte 2006 die Einführung von Käfigen beschlossen, die etwas größer als bisher sind. Tierschützer halten auch die neuen Käfige nicht für artgerecht. Der Deutsche Tierschutzbund wertet daher die Entscheidung einiger Handelsketten positiv. Die Geflügelwirtschaft hält die neuen Käfige dagegen für tiergerecht, weil es Sitzstangen und Nester gebe.
Zehn Stück Eier aus Bodenhaltung kosteten im Mai nach Zahlen der Zentralen Markt- und
Preisberichtstelle für
Agrarprodukte (
ZMP) knapp 1,30 Euro, während Verbraucher für zehn Käfigeier rund 80 Cent zahlten. Edeka Südwest will aus Tierschutzgründen von Oktober an keine Eier aus Käfighaltung mehr verkaufen. Im Sortiment sollen dann nur noch deutsche Eier aus Boden- und Freilandhaltung sowie deutsche Bio-Eier sein. Vor zwei Jahren bezog Edeka nach eigenen Angaben rund ein Drittel aller Eier aus Legebatterien. Der Bundesverband Deutsches Ei warnt vor Engpässen, da es nicht genug Eier aus alternativer Haltung gebe, berichteten «Die Welt» und «Berliner Morgenpost».
Ein Huhn hatte bisher mit 550 Quadratzentimetern eine Fläche von weniger als einem DIN-A-4-Blatt zur Verfügung. Mit den neuen Käfigen soll der Platz pro Henne mit bis zu 900 Quadratzentimetern etwa so groß wie eineinhalb DIN-A-4-Blätter sein. Bundesweit werden rund 30 Millionen Legehennen gehalten. (dpa)