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25.10.2013 | 08:32 | Muschelernte 2013 

Muschelfischer trotz niedriger Ernte zufrieden

Hannover - Die Norddeutschen Muschelfischer ernten in diesem Jahr wenig. Trotzdem bleibt die Stimmung auf den Muschel-Kuttern zuversichtlich, denn die schwache Ernte war für die Muschelfischer abzusehen.

Muschelernte 2013
(c) proplanta
In den vergangenen zwei Jahren konnten sie kaum Besatzmuscheln fischen. Vor zwei Jahren, als die Hauptgrundlage für die diesjährige Saison gelegt werden musste, wurden im Wattenmeer zum ersten Mal seit Jahren gar keine Besatzmuscheln gefangen.

„Auch die Langleinen-Ernte lief 2011 schlecht“, erinnert sich Muschelfischer David de Leeuw. Mit den Langleinen begegnen die Muschelfischer dem geringen Besatzmuschelangebot im Wattenmeer. Im tieferen Wasser sollen sich Muschellarven auf der Suche nach Anheftungsmaterial an den Leinen festsetzen.

Besser als die Besatzmuscheln lief dagegen vor zwei Jahren die Anlandung von Konsum-muscheln. „Weil auch die Preise stimmten, haben die Muschelfischer 2011 sehr gute Um-sätze gemacht und sich so ein gewisses Polster anlegen können“, berichtet Manuela Gubernator von der Niedersächsischen Muschelfischer GbR. Dieses Jahr haben die Besatzmuschelfänge wieder zugenommen.

„Wenn alles gut geht, werden die kommenden zwei Jahre deshalb wieder gute Erträge bringen“, berichtet de Leeuw. In der aktuellen Saison freut er sich über die hervorragende Qualität der Muscheln: „Sie haben einen Fleischanteil von 30 bis 36 Prozent, das ist super“. Auch der Preis an der niederländischen Börse sei ganz gut.

Für die Fischer ist es nicht selbstverständlich, dass sie bei einer geringeren Ernte einen höheren Preis erzielen, denn der Fang der vier niedersächsische Muschelfischereibetriebe macht an der Börse im niederländischen Yerseke nur einen kleinen Anteil von durchschnittlich rund zehn Prozent aus.

Schwierigkeiten bereitet den Muschelfischern seit Jahren die Pazifische Auster, die im trockenfallenden Bereich des Wattenmeeres alle Miesmuschelstandorte besiedelt hat, so dass diese nicht mehr befischt werden können. Auch die zahlreichen Baumaßnahmen im Küstenbereich, wie Hafenbauten mit den Baggerungen der Schifffahrtswege, Offshore-Windparks mit ihren Kabelanbindungen sowie die Arbeiten am Jade-Weser Port haben die Natur aus dem Gleichgewicht gebracht, berichtet de Leeuw.

Trotz der Herausforderungen ist er zuversichtlich, dass die Natur sich regenerieren wird. Zur guten Stimmung unter den Fischern trägt nicht zuletzt auch das norddeutsche Gemüt bei. „Die Fischer haben gut zu tun“, berichtet Manuela Gubernator. Mit dem Wetter und mit Schwankungen der Erträge wissen sie zu leben. „Das kennen die Landwirte genauso“, sagt de Leeuw. (LPD)
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