„Das ist auch auf die sehr unglückliche und irreführende Bezeichnung ‚Schweinegrippe’ zurückzuführen“, so der Präsident der
Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Arendt Meyer zu Wehdel, in einer Pressemitteilung.
Durch diese Wortschöpfung entstehe der fatale Eindruck, der Verzehr von Schweinefleisch könne gesundheitsschädlich sein. „Das ist völliger Unsinn. Alle wissenschaftlichen Institute bestätigen das“, sagte Meyer zu Wehdel mit Hinweis auf Aussagen des Friedrich-Löffler- und des Robert-Koch-Instituts. Sie bezeichnen den Verzehr von Schweinefleisch als „völlig unproblematisch“, zusätzliche Regeln der Zubereitung seien nicht zu beachten.
Für den Preisrückgang macht Meyer zu Wehdel nicht den verunsicherten Verbraucher verantwortlich. Die Nachfrage nach Schweinefleisch sei ungebrochen. „Dafür sprechen das anhaltend gute Grillwetter und das bevorstehende lange Wochenende“, begründet der Kammerpräsident. Vielmehr nutzten die Schlachthöfe die irreführende Bezeichnung „Schweinegrippe“ dazu, in den Verhandlungsrunden mit den Landwirten die Preise wegen angeblicher Kaufzurückhaltung der Konsumenten zu drücken.
Für die weitere Diskussion um das
Influenzavirus A/H1N1 drängt Meyer zu Wehdel mit Nachdruck darauf, bei der Bezeichnung der Erkrankung auf das Ursprungsland Bezug zu nehmen und von „Mexikogrippe“ zu sprechen. „Auch die letzte große Grippepandemie, die Hongkong-Grippe von 1968 wurde nach dem Ort des ersten Auftretens bezeichnet“, so der Kammerpräsident. Das sei wissenschaftlich auch so üblich. (lwk ns)